:: BaSo News ::

Den Multis widerstehen
02.03.2012 | 19:39 Uhr

Den Multis widerstehen – Gewerkschaften in Kolumbien trotzen Mord und Repression
(Termin der Veranstaltungen in den Orten siehe unten)
Ein trauriger Rekord: Kolumbien ist weltweit das Land, in dem Jahr für Jahr die meisten GewerkschafterInnen ermordet werden. Allein 2010 haben Paramilitärs und die stattlichen Streitkräfte 52 GewerkschafterInnen in Kolumbien „verschwinden lassen“ und umgebracht. Davon betroffen ist auch die Gewerkschaft Sinaltrainal, die ArbeiterInnen in der Lebensmittelindustrie von Zuckerrohrschneidern auf den Feldern, über Beschäftigte transnationaler Konzerne wie Coca Cola, Kraft, Nestlé, bis hin zu Dienstleistern in Kantinen und Gebäuden wie Sodexo organisiert. In Kolumbien werden Menschenrechte systematisch verletzt. Dies trifft besonders VertreterInnen der sozialen Bewegungen und Gewerkschaften, die massiv von Polizei und paramilitärischen Einheiten eingeschüchtert werden.

Die prekäre Lage von Gewerkschaften, Bauernorganisationen, sozialen Bewegungen kommt nicht von ungefähr. Kolumbien ist reich an Rohstoffen, auf die sich die Konzerne stürzen. Auf riesigen Plantagen werden Ölpalmen und Zuckerrohr für europäischen Agrosprit, irreführend auch Bio-treibstoff genannt, angebaut. GewerkschafterInnen und Bauernorganisationen stellen sich der Ausbeutung ihrer Arbeitskraft und der Vertreibung von ihren Ländereien und wehren sich gegen Megaprojekte, die die Infrastruktur für den Aderlass herstellen sollen, entgegen.

Ihre Vertreter werden von Paramilitärs, aber auch vom Militär, bedroht, gefoltert und ermordet. Kolumbien befindet sich zudem in strategischer Lage im Norden Südamerikas mit Pazifik-und Atlantikküsten. Es ist ein enger Verbündeter der USA und stellt sich gegen die linken Regierungen in der Region. Mit 7,5 Mrd. US-Dollars für den Plan Colombia wurde Kolumbien hochgerüstet und militärisch ausgebildet um Ruhe und Ordnung im Land herzustellen und ein günstiges Investitionsklima zu schaffen.

US und europäische Konzerne
Es sind nicht nur US-Konzerne, sondern auch europäische Multis, die von dieser „Ruhe“ profitieren. Vom geplanten Freihandelsab-kommen zwischen der EU und Kolumbien ziehen sie den meisten Nutzen. Wie können Gewerkschaften in Kolumbien trotzdem den Multis die Stirn bieten? Welche Rolle spielen die transnationalen Konzerne bei der Verfolgung von GewerkschafterInnen? Wie können wir hier Druck aufbauen und wie kann die internationale Solidarität vertieft werden?

Auf seiner Rundreise durch Deutschland und andere europä-ische Länder wird Carlos Olaya von der Gewerkschaft Sinaltrainal in verschiedenen Städten Deutschlands zu Gast sein. Koordiniert wird die Rundreise von der Basisinitiative Solidarität (BaSo) in Kooperation mit Gruppen in verschie-denen Städten und europäischen Ländern. Die Veranstal-tungen werden aus dem Spanischen übersetzt.

Stationen der Rundreise:
Berlin 12.3. um 17:00 Raum 112 Haus der IG Metall, Alte Jakobstr. 149
Bielefeld 14.3. um 19:00 ai-Büro, Jöllenbecker-Straße 103
Bochum, 19.3. um 19:30 Bahnhof Langendreer
Halle 13.3. 19 Uhr Goldenen Rose, Rannesche Straße 19
Hamburg 16.3. um 18:30 centro sociale, Sternstr. 2
Itzehoe 15.3. 19:00 Cafe Schwarz, Breitenburger Str. 14
Joachimsthal 11.3. um 15:30 Kommunität Grimnitzer Str. 15
Köln 21.3. Pressegespräch und Abendveranstaltung BDKJ
Oberhausen 20.3. um 19.30 Ev. Markuskirche
Wuppertal: 31.3. - 1.4. Internationale Tagung



Link:  weitere Infos zur Rundreise und Tagung

 
vorige News
zurück zur Übersicht                              nächste News