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25 Morde für Palmöl mit Weltbank-Kredit
09.04.2011 | 22:53 Uhr

Honduras: 25 Morde für Palmöl mit Weltbank-Kredit

An der Protestaktion haben sich seit dem 01.04.2011 15212 Menschen beteiligt

Im Aguan-Tal in Honduras herrscht Krieg um das Palmöl

Mit einer 200 Mann starken Privatarmee, darunter Paramilitärs aus Kolumbien, lässt der Palmölkonzern Dinant des Agrarunternehmers Miguel Facussé die Menschen im Aguan-Tal im Norden von Honduras terrorisieren und umbringen, berichtet das Entwicklungsjournal Welt Sichten.

„Sie erschießen Bauern wie Tiere“, erklärt Lidia Ramos aus der Siedlung La Concepción gegenüber einer Abordnung von Menschenrechtlern und Medienvertretern aus Deutschland. Mittlerweile 23 Morde an Bauern sowie der Mord an einem Journalisten und seiner Frau werden Facussé und seiner Corporación Dinant angelastet.

Dinant soll sich mit Tricks und der Komplizenschaft der Regierung das Land von 700 Bauernfamilien angeeignet haben – insgesamt 11.000 Hektar. Die Bauern haben Teile der Palmölplantagen besetzt. Der Konzern versucht den Landkonflikt mit Gewalt zu lösen und schreckt auch nicht vor Mord zurück.

Im Januar 2009 genehmigte die International Finance Corporation (IFC), der für die Privatwirtschaft zuständige Teil der Weltbank, der Corporación Dinant einen 30-Millionen-US-Dollar-Kredit, der am 5. November des gleichen Jahres überwiesen wurde (Nummer 27.250). Ziel der Finanzierung ist es, „die Produktionskapazitäten zu erweitern“ und „neue Ölpalmplantagen zu entwickeln“.

In Deutschland hat Dinant weitere 20 Millionen US-Dollar beantragt. Die bundeseigene DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH, die zur staatlichen KfW- Bankengruppe gehört, prüft aktuell das Gesuch, wie die Kölner Gesellschaft Rettet den Regenwald gegenüber schriftlich bestätigte. Aufgrund des Bankgeheimnisses will die DEG aber keine Angaben zur Prüfung und zum Status der Finanzierung machen.

Rettet den Regenwald fordert Weltbank und DEG auf, keine Kredite und Entwicklungsgelder an die Palmölindustrie zu geben. Die riesigen Monokulturen sind weder umweltfreundlich noch kommen sie den Menschen zugute. Die Palmölproduktion für den Weltmarkt und Agrardiesel (sogenannter Biodiesel) ist tödlich für Mensch, Umwelt und Klima.

Bitte schreiben Sie an Weltbank und DEG. Keine Weltbank-Kredite für Palmöl und Dinant. Der bereits an Dinant ausgezahlte Weltbankkredit muss zurückgezahlt werden. Die DEG soll den Projektantrag unverzüglich ablehnen.

Update: Die DEG hat auf unsere Aktion bereits reagiert. In einem Antwortschreiben informiert die Bank: "Vor dem Hintergrund der Entwicklung des Landkonfliktes hat sich die DEG entschieden, das Vertragsverhältnis nicht fortzusetzen und das Darlehen damit nicht auszuzahlen." Die Protestaktion an die Weltbank geht aber weiter.



Link:  Protestaktion

 
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