Amerika21.de-Redakteur Harald Neuber über die Zusammenarbeit des Bananenriesen mit Milizen
Von coloRadio Dresden
19.04.2011 14:39
Just zu dem Zeitpunkt, da Kolumbiens Präsident Santos nach Washington reist, um mit US-Präsident Obama über die Wiederbelebung eines auf Eis gelegten Freihandelsabkommens zu beraten, werden für beide Seiten unangenehme Akten veröffentlicht. Aus ihnen geht zweierlei hervor.
Erstens: Die bekannte Bananen-Company Chiquita Brands International hat in Kolumbien direkt mit rechtsgerichteten Paramilitärs zusammengearbeitet. Während Chiquita samt Vorgängerinnen seit über einem Jahrhundert in dieser Region eine fatale Rolle spielt, gelten die Paramilitärs als Hauptverantwortliche der zahlreichen Gewaltverbrechen, die in Kolumbien in den letzten Jahren begangen wurden.
Zweitens: Dem US-Justizministerium lagen offenbar direkte Hinweise über diese fragwürdige Kooperation vor. Aber in dem von ihm angestrebten und 2007 abgeschlossenen Gerichtsverfahren gegen Chiquita blieben diese unbeachtet. In diesem Verfahren war es um nachweisliche Zahlungen Chiquitas an die kolumbianischen Paramilitärs gegangen. Nach nun aktenkundigen Falschaussagen durch Chiquita endete es mit der einmaligen Zahlung einer Geldstrafe.
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