Gewerkschaften machen weltweit mobil für menschenwürdige Arbeit
Brüssel, 14 Juni 2011 : Im vierten Jahr in Folge werden Gewerkschaften und Arbeitnehmerrechtsorganisationen in aller Welt am 7. Oktober erneut für menschenwürdige Arbeit mobil machen. Im vergangenen Jahr fanden 430 Aktionen in 98 Ländern statt, und die Erwartungen für dieses Jahr sind nicht minder hoch. Obwohl die Aktionen in den verschiedenen Ländern auf ganz unterschiedliche Themen eingehen werden, geht es in diesem Jahr in erster Linie um die Auseinandersetzung mit prekären Beschäftigungsformen und die Förderung einer globalen Regulierung des Finanzsektors.
"Nachdem sie bereits für die Rettung der Banken gezahlt haben, werden die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer jetzt erneut für die Krisenbekämpfung zur Kasse gebeten, da durch die Kürzungen im öffentlichen Dienst unerlässliche Leistungen und Zuschüsse vermindert bzw. gestrichen werden. Zudem haben die Unternehmen mit Unterstützung einiger Regierungen einen unerbittlichen Angriff auf die Löhne und die Arbeitsplatzsicherheit gestartet", erklärte IGB-Generalsekretärin Sharan Burrow.
Angesichts von 205 Millionen Menschen ohne Arbeit und somit einer Arbeitslosigkeit auf Rekordhöhe ist die Förderung nachhaltiger Lösungen, einschließlich Sozialschutz, wichtiger denn je. Die derzeitigen Prognosen gehen von weiteren 45 Millionen jungen Menschen aus, die im kommenden Jahrzehnt arbeitslos sein werden. Gelingt es den Regierungen nicht, ihre Wirtschaftspolitik so umzugestalten, dass menschenwürdige, nachhaltige Arbeitsplätze geschaffen werden, so hätte dies katastrophale soziale und wirtschaftliche Folgen.
Prekäre Arbeit bezieht sich auf Beschäftigungsformen, die durch atypische Arbeitsverträge, begrenzte oder überhaupt keine Sozialleistungen und gesetzlichen Ansprüche, geringe Arbeitsplatzsicherheit, eine kurze Dauer des Arbeitsverhältnisses, niedrige Löhne und ein hohes Risiko in Bezug auf Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten geprägt sind. Unter denen, die nur derart unsichere und unvorhersehbare Beschäftigungsformen finden können, befinden sich unverhältnismäßig viele junge Menschen und Frauen.
Der IGB vertritt 175 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 305 Mitgliedsorganisationen und 151 Ländern und Hoheitsgebieten.
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