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Tarifergebniss Baden-Württemberg der Metallbranche
12.02.2004 | 18:37 Uhr

Ergebniss laut WSI-Mitteilung und
Kritik am Tarifvertrag aus JungeWelt
In der sechsten Verhandlung wurde für die Metallindustrie in Baden-Württemberg der Durchbruch in der Tarifrunde geschafft: Es wurden Einkommenserhöhungen ab März 2004 im Volumen von 2,2 Prozent und ab März 2005 im Volumen von 2,7 Prozent vereinbart. Eine unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit wurde abgewehrt. Die bisher bestehende Möglichkeit, für bis zu 18 % der Beschäftigten eine (bezahlte) Verlängerung der Arbeitszeit auf bis zu 40 Stunden zu vereinbaren, wurde ausgeweitet: In Betrieben mit einem hohen Anteil (mehr als 50 %) von Beschäftigten mit Einstufungen in den oberen Gehaltsgruppen können die Betriebsparteien eine höhere Quote bis maximal 50% vereinbaren. Eine Ausweitung der Quote über 18% darf nicht zu einem Arbeitsplatzabbau führen.

In den Einkommenserhöhungen sind jeweils 0,7 Prozent für die ERA-Strukturkomponente enthalten. Die Tabellenwerte der Löhne und Gehälter steigen so ab März 2004 um 1,5 Prozent, ab März 2005 um weitere 2 Prozent. Der restliche Teil des Tarifvolumens wird in Einmalzahlungen als ERA-Strukturkomponenten ausgezahlt. So gibt es bereits im März 2004 4,2 Prozent eines durchschnittlichen Monatseinkommens als Einmalzahlung.

Die weiteren Einmalzahlungen:
Oktober 2004 - 4,5 Prozent
März 2005 - 4,6 Prozent
Oktober 2005 - 4,5 Prozent
Februar 2006 - Rest-Einmalzahlung 1,4 Prozent.

Mit diesem Entgeltabkommen wurde zudem der letzte Baustein zur betrieblichen Einführung des ERA-Tarifvertrages vereinbart. Damit kann dieses große Reformprojekt der Tarifvertragsparteien ab 1. März 2005 in den Betrieben eingeführt werden.

Außerdem haben die Tarifparteien eine Öffnungsklausel zur Beschäftigungssicherung vereinbart, die nach gemeinsamer Prüfung mit den Betriebsparteien ergänzende Tarifregelungen bzw. befristete Abweichungen von tariflichen Mindeststandards zulässt, wie z.B. Kürzung von Sonderzahlungen, Stundung von Ansprüchen, Erhöhung oder Absenkung der Arbeitszeit mit oder ohne vollen Lohnausgleich.

Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg wird heute über dieses Ergebnis unterrichtet. Die Erklärungfrist endet am 18. Februar und am gleichen Tag trifft sich die Tarifkommission erneut zur endgültigen Beschlussfassung.

Link: zur Kritik des Tarifvertrages in der JW




Link:  Der Metall-Tarifvertrag-2004 für Bad.Wü.


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