Die konservative PP-Regierung verliert erdrutschartig ihre absolute Mehrheit
Hatten vor der Wahl noch alle Medien und Wahlvorhersagen einem deutlichen oder leichten Vorsprung der regierenden Aznar Partei (PP)prognotiziert, war das Ergebniss deutlich: Die "Sozialdemokraten" PSOE wurden mit 5 Prozentpunkte Vorsprung zur PP mit 42,6 Prozent der Stimmen (und 164 von 350 Sitzen) die stärkste Fraktion und wird die zukünftige Regierung stellen.
Die PP rutschte von 183 Sitzen (absolute Mehrheit und Alleinregierung seit 2000) auf 148 Sitze (37,7 Prozent der Stimmen) ab.
Das linke Wahlbündniss IU erhielt 5 Sitze (gegenüber 9 Sitze im Wahljahr 2000). Sie verloren gegenüber 2000 rund 120.000 Stimmen und erreichten mit 1,2 Mio Stimmen rund 5 Prozent (gegenüber 5,9 Prozent im Wahljahr 2000). Der Wahlmodus in Spanien ließ die Sitze überproportional abschmelzen.
Die PP verlor in fast allen Regionen, insbesondere aber im Baskenland, wo sie rund 30 bis 45 Prozent ihrer bisherigen Wähler verlor. Dies bekräftigt eine deutliche Absage der Bewölkerung an die Ausgrenzungs und Unterdrückungspolitik der konservativen PP (ebenso die Ablehnung der Bevölkerung zur Aznar-Kriegspolitik).
Nach der Wahl am. 14.3.2004 bestätigte die PSOE ihre vor der Abstimmung gemachte Aussage, die spanischen Truppen aus dem Irak abzuziehen. In vielen Regieonen konnten Regionalparteinen Angeordnete durchsetzen. Die Wahlbeteiligung, 77,4 Prozent, war 10 Prozentpunkte höher als bei der letzten Parlamentswahl.
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Ulrich Franz, z.Z. Spanien
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