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Aventis wird von Sanofi freundlich übernommen - BaSo-Chemiekreis-Stellungnahme
26.04.2004 | 07:56 Uhr

Der französische Pharmakonzern Sanofi-Synthelabo wird nach Informationen des französischenden Finanzminesteriums den Zuschlag für die Übernahme des französich-deutschen Rivalen Aventis erhalten. Sanofi hat sein Angebot von bisher 47 Mrd. Euro auf 55 Mrd. Euro erhöht, davon rund 30 Prozent in Bargeld um einer möglichen Gegenofferte des Schweizer Rivalen Novartis zu begegnen.
Die Übernahme soll nach einer sechsstündigen Notsitzung des Aufsichtsrates von Aventis am 25.4.04 beschlossen worden sein.
Die Führung des neuen Konzerns übernimmt Sanofi-Chef Jean-François Dehecq. Über die Zukunft von Aventis-Chef Igor Landau wurde zunächst nichts bekannt. Er soll bereit sein, bei einer Abfindung von 24 Mio. Euro seinen Platz zu räumen.
Die Vertreter der IG BCE-Gewerkschaft hatte vor dem neuen Angebot zusammen mit Managementvertretern die Übernahme abgelehnt.
Ein Angebot von Novatis wurde von den Gewerkschaftsvertretern nicht bekämpft, obwohl ein Zusammenschluss mit Novatis doppelt so viel Personalabbau bedeutet hätte, nämlich ca. 20.000 Beschäftigte.

Gemeinsame Erklärung der Teilnehmer des Baso-Chemiekreis-Treffens von gewerkschaftlichen und betrieblichen Aktivisten und Aktivistinnen der europäischen pharmazeutischen und chemischen Industrie vom 23. bis 25. April 2004 in Köln zu den anstehenden Fusions- bzw. Übernahmeaktivitäten zwischen Aventis, Novartis und Sanofi-Synthélabo
Wir machen die Feststellung, dass die Fusionen in der pharmazeutischen Industrie als einziges Ziel finanzielle Rentabilität haben, häufig zum Nachteil tausender Arbeitsplätze.

Deshalb ergreifen wir im Rahmen der aktuellen Spekulationen um die Zukunft von Aventis für keine der beteiligten Konzerne Partei.
Das Errichten eines « Europäischen Pharma-Champions » ist nicht selbstredend eine Garantie für das Niveau der sozialen Leistungen.

Wir sind der Auffassung, wie auch immer die Strategien der Firmen sein sollten, werden diese sich im Abbau von Arbeitsplätzen und Sozialleistungen darstellen.
Wir kämpfen für Beschäftigungssicherung bei den beteiligten Konzernen, unabhängig von der Lage der unterschiedlichen Aktivitäten (Deutschland, Schweiz und Frankreich)

Deshalb:

- Fordern wir die sofortige Beendigung aller Restrukturierungsmaßnahmen ; Den Stopp der
Verkäufe von Gesellschaften , sowie den Stopp von Vereinbarung zu Sozialplänen . Wir erwarten von den Vorständen, zu diesem Projekt, genaue Informationen zu den Plänen des
Arbeitsplatz- und Sozialabbaus in diesen Konzernen.

- Verlangen wir in jedem der beteiligten Konzerne die Einberufung von außerordentlichen Betriebsrats-und Aufsichtsratssitzungen.

- Verlangen wir von den Vorständen, dass im Falle eines Abschlusses der Gespräche, sich keine für die Beschäftigung schädliche Restrukturierung ereignen darf, weder in Frankreich noch in Deutschland, der Schweiz oder in irgendeinem anderen Land, in dem die drei Konzerne ihr Geschäft betreiben.

- Verlangen wir, dass auf nationaler, wie auf europäischer Ebene eine Diskussion über die
Forschung und Produktion von Medikamenten eröffnet wird ; Mit dem Ziel, welche Mittel
aufzuwenden sind, um gesellschaftlich nützliche Medikamente herzustellen, und Antworten auf die wirklichen Bedürfnisse der öffentlichen Gesundheit zu geben.

Cologne, le 25 avril 2004


Déclaration commune des participants d’une rencontre d’activistes syndicalistes et d’activistes dans les entreprises de l’industrie pharmaceutique et chimique en Europe du 23 à 25 avril 2004 à Cologne/Allemagne.
Opinion sur les plans de l’O.P.A par Sanofi-Synthélabo et la fusion entre Novartis et Aventis

Nous faisont le constat que les fusions dans l’industrie pharmaceutique n’ont qu’un but de rentabilité financière au détriment souvent de milliers d’emplois.

C’est pourquoi, dans le cadre de la discussion actuelle sur l’avenir d’Aventis nous ne prenons aucun parti pour une des sociétés participées. L’émergence d’un « champion européen » de la pharmacie n’est pas en soit une garantie au niveau social.

Nous défendons l’idée que quelles que soient les stratégies des laboratoires, il est hors de question que cela se traduisent par des destructions d’emplois et des remises en cause d’acquis.
Nous défendons le maintien de l’emploi dans tous les groupes, indépendamment des localisations des différentes activités (Allemagne, Suisse ou France).


C’est pourquoi :

- Nous exigeons l’arrêt de toutes restructurations, ventes de sociétés, plans sociaux, plans de
suppressions d’emploi dans les trois groupes dans l’attente d’informations précises sur le projet.

- Nous demandons dans chacun des trois groupes la convocation de comités d’entreprise et
d’établissement extraordinaires.

- Nous demandons aux directions, qu'en cas de réussite des négociations, aucune
restructuration dommageable pour l’emploi ne se fasse en France, en Suisse, en Allemagne ou dans tout autre pays où les trois sociétés sont présentes.

- Nous demandons la mise en place au plan national et européen d’un débat sur la recherche et la production de médicaments, les moyens à mettre en œuvre pour produire les médicaments utiles à la société et répondant aux véritables besoins de santé publique.

32 Teilnehmer/Participants aus folgenden Betrieben.

Infraserv-Höchst
Aventis D GmbH
Bayer AG
Roche Diagnostics
BASF AG
Clariant Schweiz AG
Schweizer Gewerkschaft GBI
Novartis Pharma AG
Hoffman La Roche AG
Clariant France (CGT)
Gewerkschaft Petrol-is
Degussa AG
Total Fina ELF





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