»Wer sich seinem Ausbeuter auf den Schoß setzt, braucht sich später über den Arschtritt nicht zu wundern.« Statt sich von ihrer Geschäftsleitung gegen die »böse Sanofi« vor den Karren spannen zu lassen, hätten die KollegInnen von Aventis gleich ihre eigene Geschäftsleitung mit Protestaktionen unter Druck setzen sollen für eine soziale Beschäftigungssicherungsvereinbarung. Dies wurde von kritischen KollegInnen vorgeschlagen, aber von der IG BCE nicht aufgegriffen und von der Geschäftsleitung natürlich abgelehnt. Dabei hätte eine solche finanziell üppig ausgestattete Vereinbarung den Übernahmepreis ebenso in die Höhe getrieben, wie es gewollt war von Aventis, und die KollegInnen hätten wenigstens auch etwas davon gehabt. Jetzt gucken sie dumm aus der Wäsche, weil sie ihrer Geschäftsleitung auf den Leim gegangen sind: Wer sich seinem Ausbeuter und Klassengegner auf den Schoß setzt, braucht sich später über den Arschtritt nicht zu wundern. Und zeitgleich zum Aventis-Sanofi-Norvartis-Spektakel wurde über das juristische Nachspiel desselben Schauspiels von Ackermann-Esser-Zwickel berichtet: Da hätte doch der Groschen fallen können, der IG BCE zum Trotz... Mit dem Kapitalist hier zusammen Arbeiterinteressen durchsetzen wollen, das geht genauso schief, wie mit der kriegstreibenden Regierung hier zusammen gegen den Krieg aufzutreten. (...) Der Hauptfeind steht immer noch im eigene Land!
Leserbrief aus jungeWelt vom 4.5.04
Anderes Verhalten der Beschäftigten siehe frühere ck-news
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Annette Müller, Frankfurt/M.
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