Fri 01 October 2004, INDIA/Mumbai
Sechs Greenpeace-Aktivisten haben gestern bis in die Nacht vor der indischen Bayer-Zentrale in Bombay gegen umstrittene Gentechnik-Experimente des Konzerns protestiert. Die Demonstranten ketteten sich elf Stunden lang an das Eingangstor des Gebäudes fest und hielten ein Transparent mit der Aufschrift "Bayer vergiftet unsere Nahrung" hoch. Greenpeace verlangt Informationen über Versuche der indischen BAYER-Tochter ProAgro mit genmanipulierten Gemüsesorten wie Kohl und Blumenkohl. Die Blockade wurde erst beendet, als Bayer in ein Treffen und die Herausgabe von Versuchsergebnissen einwilligte.
Die Proteste richten sich gegen die Verwendung des potenziell Allergie-erzeugenden Gens Cry9C, das in menschlicher Nahrung nicht eingesetzt werden darf. Divya Raghunandan von Greenpeace India: "In Anbetracht der großen Gesundheitsrisiken des Cry9C-Gens sorgen wir uns um die Auswirkungen für Verbraucher und Landwirte. Wir fordern Bayer auf, alle Versuche mit dieser Gen-Modifikation einzustellen und alle bisherigen Forschungsergebnisse offen zu legen."
Das Cry9C-Gen stand vor vier Jahren im Mittelpunkt des bislang größten Skandal der grünen Gentechnik: die Firma Aventis hatte in den USA Schäden in dreistelliger Millionenhöhe begleichen müssen, nachdem genmanipulierter Mais der Sorte "Starlink" in Nahrungsmitteln gefunden worden war. Starlink war nur als Tierfutter zugelassen. Aventis CropScience wurde später von Bayer CropScience übernommen.
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