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Kritik an BASF auf dem Weltsozialforum (WSF)
28.01.2005 | 22:24 Uhr

Workshop am 27.1. befasste sich mit der Verseuchung der Umwelt und Erkrankungen durch die Arbeit bei BASF in Campinas/Sao Paulo, Brasilien

Ein von Shell an BASF verkauftes Produktionswerk mit frueher fast 1000 Beschaeftigten hatte nach Auffassung der zustaendigen CUT-Gewerkschaft jahrzehnte lang die Umwelt katastrophal verseucht. Gleichzeitig waren die Beschaeftigeten und Anwohner den giftigen Chemikalien ausgesetzt, sodass eine Vielzahl von ihnen erkrankten.

Dieses berichteten Gewerkschafter waehrend eines 4-stuendigen Workshop. Auf dem Podium waren Brasilianer, US-Amerikaner und Kolumbier.

Auch aus Kolumbien wurden unhaltbare Zustaende bei der Erdoelfoerderung berichtet. Dort wird ununterbrochen die Umwelt vernichtet, es werden Gewerkschafter und Umweltschuetzer verfolgt und es wurden sogar Gewerkschafter ermordet!
Die amerkanischen Vertreter berichteten von einer erfolgreichen Allianz zwischen Gewerkschaftern und Umweltaktivisten. Dort konnten Arbeitsplaetze erhalten und Umweltschutzmassnahmen durchgesetzt werden.

Beim BASF-Werk in Campinas wurden die Probleme der Erkrankungen und der Umweltbelastungen, die ein viellfaches (zum Teil 30-fachem) der zulaessingen erlaubten Werte erreicht hatten, erst nach der Schliessung des Werkes durch BASF im Jahre 2001 angegangen.
Die Prozesse der entlassenen Beschaeftigten gegen BASF halten noch an.
Fuer die Sicherstellung der Ursachen der Erkrankungen und der Umweltverseuchung werden enorme Mittel benoetigt, die nur durch eine internationale Solidaritaet aufgebracht werden koennen. Hierbei bedankten sich die CUT-Gewerkschafter besonders bei den anwesenden Deutschen und dem ISNRSI-Netzwerk -Internationales Solidaritaets Netzwerk (www.isnrsi.net).
Auf die Frage ob denn das BASF-Netzwerk der deutschen Chemiegewerkschaft auch aktiv sei wurde eine diplomatische Antwort gegeben: "dieses Netzwerk halte sich aus reellen Problemen raus!
Allerdings haette ein Schreiben eines Betriebsrates aus dem Hauptwerk in Ludwigshafen den Betroffenen in ihrem Kampf, der zeitweise auch eine Bersetzung des Werkes in Campina beinhaltete, sehr geholfen."

Anschliessend wurde in Welturauffuehrung ein Film ueber den Kampf der Entlassenen und Erkrankten in Campinas gezeigt, der auch in Kuerze in Deutschland zu sehen sein wird. BaSo ( www.baso.info ) wird eine uebersetzte Fassung produzieren.

An der Abschlussdiskusion beteiligten sich viele Anwesende, darunter auch Schweizer Gewerkschafter, die sich der Solidaritaetskampagne anschlissen wollten.



Link:  Internationales Solidaritaetsnetzwerk


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