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Reckitt kauft Boots-Healthcare-Sparte
09.10.2005 | 13:07 Uhr

Der Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser hat laut Reuters den Zuschlag für die Healthcare-Sparte der britischen Drogeriekette Boots erhalten, für die auch der Bayer-Konzern geboten hatte.

Boots teilte am Freitag mit, die Sparte mit verschreibungsfreien Medikamenten werde für 1,926 Milliarden Pfund (rund 2,8 Milliarden Euro) an das britische Unternehmen verkauft. Bayer hatte sich am Donnerstag aus dem Bieterverfahren zurückgezogen und erklärt, der Dax-Konzern sei zu einem höheren Angebot nicht bereit. Aus Branchenkreisen war zuvor verlautet, Bayer habe bis zu 2,1 Milliarden Euro für die Boots-Sparte Healthcare International (BHI) geboten.

Boots kündigte an, 1,43 Milliarden Pfund in Form einer Sonderdividende an seine Aktionäre ausschütten zu wollen. Reckitt galt neben GlaxoSmithKline als Favorit für den Kauf des Boots-Geschäfts. Der Verkauf der Sparte gilt als eine der Bedingungen für die jüngst angekündigte Fusion von Boots und dem Pharma-Unternehmen Alliance UniChem.

Ursprünglich war mit einem Kaufpreis von 1,2 Milliarden Pfund für die Sparte mit Marken wie der Hautpflegeserie Clearasil gerechnet worden. Die Bieter sahen jedoch die enormen Synergieeffekte durch die Zusammenführung der Produktpalette, was den Preis nach oben trieb.

Reckitt erwartet durch den Kauf Kosteneinsparungen von 75 Millionen Pfund sowie 130 Millionen Pfund an Synergieeffekten beim Netto-Betriebskapital bis 2008. Die Transaktion werde sich umgehend positiv auf die Erträge auswirken, ausgenommen einer einmaligen Sonderaufwendung von 150 Millionen Pfund. Die Aktien von Reckitt legten am Vormittag um 3,6 Prozent auf 17,70 Pfund zu, die Boots-Titel zogen 1,6 Prozent auf 632 Cent an.

Auch Bayer will sein Geschäft mit verschreibungsfreien Medikamenten - so genannten Over-the-Counter- oder OTC-Präparaten - weiter ausbauen. "Natürlich nur, wenn es sich zu wirtschaftlichen Bedingungen realisieren lässt", hatte Bayer-Chef Werner Wenning im August gesagt. Die Leverkusener waren 2004 durch den Kauf des OTC-Geschäfts von Roche zu einem der weltweit führenden Konzerne in dem Bereich aufgestiegen.





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