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Roche ignoriert medizinische Ethik
22.03.2010 | 20:57 Uhr

03.03.10

Roche hat dieses Jahr zwei Public Eye Awards erhalten: 20'000 Abstimmende haben den Basler Pharmakonzern zum übelsten Unternehmen des Jahres gekürt und die Fachjury kam zum Schluss, dass Roches Verantwortungslosigkeit im Schweizer Vergleich unschlagbar ist.

Der Schweizer Pharmariese Roche führt in China klinische Studien mit seinem Medikament CellCept durch, das nach Organtransplantationen die Abstossung von Organen verhindern soll. Dabei verschweigt Roche, woher die eingepflanzten Organe der Studienteilnehmern stammen:Laut Aussagen chinesischer Behörden stammen mehr als 90% der transplantierten Organe von hingerichteten Gefangenen. Weil Roche nicht ausschliessen kann, dass die transplantierten Organe von Häftlingen stammen, verstösst der Pharmakonzern gegen die ethischen Prinzipien der weltweit bedeutendsten Gesundheitsorganisationen WHO.

Roche-CEO Severin Schwan argumentiert, mit den Studien erhöhe man die Überlebenschancen der chinesischen Patienten. Doch diese Aussage ist nicht haltbar: CellCept ist ausreichend erprobt und sowohl in Industrieländern als auch in China zugelassen. Die Studien dienen vor allem Roches finanziellen Interessen im umkämpften chinesischen Markt und sind primär eine Marketing-Kampagne, die auf chinesische Transplantations-Mediziner zielt.

Kommerzielle Interessen dürfen nicht über Menschenrechte gestellt werden – auch nicht in einem Schwellenland. Die EvB verlangt von Roche deshalb, die Studien in China unverzüglich zu stoppen. Diese Forderung haben wir zusammen mit Rapper Greis auch an der diesjährigen Roche-GV am 02.03.2010 vor 700 Aktionären gestellt.

Ob die Konzernleitung tatsächlich bereit ist über die Problematik zu diskutieren, wie an der Versammlung zugesagt, bleibt abzuwarten. Wir bleiben dran.



Link:  http://www.evb.ch/p25017181.html


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