Mit zahlreichen Kundgebungen beteiligen sich die griechischen Vereine in Deutschland an den Protesten gegen die Regierung Mitsotakis.
Die griechische Bevölkerung verlangt Gerechtigkeit und Aufklärung über das Zugunglück von Tempi in Mittelgriechenland, bei dem am 28. Februar 2023 bei der Kollision eines Intercity mit einem Güterzug 57 vorwiegend junge Menschen starben. Mittlerweile sind in Griechenland am Jahrestag des Unfalls weit über 200 Protestversammlungen von Α wie Agia Anna bis Ω wie Oropos gelant, international über 70 von Aarhus bis Zürich. Die Forderung nach Aufklärung des Verbrechens und Bestrafung der Verantwortlichen geht quer durch die griechische Bevölkerung.
In Deutschland sind Kundgebungen u.a. in Hamburg, Berlin, München, Hannover, Düsseldorf, Frankfurt, Wuppertal, Stuttgart, Bonn, Köln, Dortmund, Karlsruhe, Leipzig und Nürnberg geplant.
Es geht hier nicht nur um die Folgen der Austeritäts- und Privatisierungspolitik für die Sicherheit im Schienenverkehr, sondern auch um die Vertuschung der Ursachen der Katastrophe von Tempi. Die meisten der Opfer kamen nicht bei dem Zusammenstoß der Züge, sondern infolge der Explosion einer illegalen Fracht von Lösungsmitteln (Xylol und Toluol) ums Leben. Mit Lösungsmitteln wird in Griechenland traditionell Benzin gepanscht, die Vermutungen gehen aber dahin, dass es sich bei diesen Transporten um Lieferungen an kriegführende Staaten handelt.
Da die Regierung Mitsotakis 2019 die Athenisch-Mazedonische Presseagentur der Staatskanzlei unterstellt hat, ist die Berichterstattung insbesondere im deutschsprachigen Raum bislang überschaubar.
Im EU-Parlament ist der Antrag für eine Diskussion der Umstände des Zugunfalls von Tempi mit den Stimmen der Europäischen Volkspartei, der Liberalen und der Postfaschisten abgelehnt worden.
In Griechenland überschlagen sich unterdessen die Ereignisse, nachdem der Sohn der Untersuchungsrichterin der zuständigen Staatsanwaltschaft Larisa, Sofia Apostolaki, tot aufgefunden wurde. Apostolaki hat in einer Stellungnahme indirekt Regierungschef Mitsotakis für den mutmaßlichen Mord an ihrem Sohn verantwortlich gemacht.
Die Regierung steht nun mit dem Rücken zur Wand und zeichnet für den 28. Februar, dem Tag der meisten Kundgebungen (der Unfall ereignete sich am 28.2.2023 spät abends), ein Szenario mit Ausschreitungen und Toten an die Wand.
Nähere Einzelheiten zur Katastrophe von Tempi in meinem Beitrag in Lunapark 21:
https://www.lunapark21.net/protestwelle-in-griechenland-zwei-jahre-nach-zugunglueck-von-tempi/
Weitere Veröffenlichungen
https://vreme.com/de/svet/protesti-u-grckoj-nemam-kiseonika/
https://arbeiterpolitik.de/2025/01/jedes-neue-detail-ueber-das-zugunglueck-in-tempi-heizt-die-stimmung-weiter-aufdie-groessten-kundgebungen-in-griechenland-seit-2012/
https://www.wsws.org/de/articles/2025/02/17/kdgg-f17.html
Berichterstattung der Athener Griechenland-Zeitung
https://www.griechenland.net/nachrichten/politik/35883-neues-material-f%C3%BCr-die-untersuchung-eines-zugungl%C3%BCcks-in-griechenland
https://www.griechenland.net/nachrichten/chronik/35924-leichenfund-bei-larissa-wirft-fragen-auf-zusammenhang-mit-bahnungl%C3%BCck-bei-tempi
Die Liste mit Städten, in denen Proteste stattfinden
Die Website des Vereins der Opfer und Hinterbliebenen "Tempi23";
Noch eine Hintergrundinformation zu den kriminellen Transporten:
Der griechische Zoll hat in den letzten Jahren immer wieder illegal transportiertes Lösungsmittel beschlagnahmt, u.a. 25.000 Liter im Januar 2023 an der bulgarischen Grenze bei Serres. Teilweise wurden diese Ladungen vernichtet, in Fall von Serres angeblich an eine Firma, die Lacke produziert, versteigert.
Es geht also um illegale Geschäfte im industriellen Maßstab.
Für das Jahr 2022 gibt der Zoll eine Menge von 110.000 Litern beschlagnahmter Lösungsmittel an
https://www.hellenicparliament.gr/UserFiles/c8827c35-4399-4fbb-8ea6-aebdc768f4f7/12419129.pdf
Im Jahr 2023 wurden allein in Patras 500.000 Liter Lösungsmittel beschlagnahmt
Lösungsmittel fallen bei der Herstellung von Benzin an. Sie dürfen Treibstoffen nicht beigemischt werden, weil sie krebserregend sind und die Motoren schädigen. Die Zahl der für die Produktion in Frage kommenden Unternehmen ist überschaubar. Raffinerien gibt es in Thessaloniki (der Hellenic Petrolium) und im bulgarischen Burgas (der russischen Lukoil)
Eine Studie von Dimitris Mardas, Aristotelios Universität Thessaloniki, über illegalen Handel mit flüssigen Brennstoffen aus dem Jahr 2015
https://www.taxheaven.gr/news/21941/apokalyptikh-ekoesh-pws-ginetai-to-laoremporio-sta-kaysima-epikairopoihmenh-meleth-gia-to-laoremporio-kaysimwn
Über die Geschäftspraktiken griechischer Reedereien finden Sie hier Informationen:
https://www.theguardian.com/world/2025/feb/04/us-and-european-shipowners-sold-230-ageing-tankers-to-russian-shadow-fleet
https://taz.de/Superreiche-in-Griechenland/!5899553/
https://www.sopos.org/aufsaetze/4f13fa2825588/1.phtml.html#o11
Pressemitteilung von gregor kritidis
-- Dr. Gregor Kritidis, Hannover
Termine für den Zeitraum März 2025 bis Juli 2025
"Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein."
Resolution im Bundestag: Appell für Wissenschaftsfreiheit, selbstkritische Erinnerungskultur und gegen Diskriminierung - Unterstützung erwünscht
Kriegsmüde – das ist das dümmste von allen Worten, die die Zeit hat. Kriegsmüde sein das heißt, müde sein des Mordes, müde des Raubes, müde der Dummheit, müde des Hungers, müde der Krankheit, müde des Schmutzes, müde des Chaos… Kriegsmüde hat man immer zu sein, d.h. nicht nachdem, sondern ehe man einen Krieg begonnen hat. Aus Kriegsmüdigkeit werde der Krieg nicht beendet, sondern unterlassen…
Karl Kraus, 1918
Der frühere Tupamaro und Präsident von Uruguay, José "Pepe" Mujica, hat in einem Interview am Dienstag erklärt, er wolle sich von seinen "Genossen und Landsleuten verabschieden". ... Die Präsidenten von Kolumbien, Gustavo Petro, und Brasilien, Lula, ehrten Mujica mit den höchsten Auszeichnungen ihrer Länder. ... "Ich bin kein Mann der Auszeichnungen und Medaillen. Ich bin ein Mann des Volkes, der getan hat, was ich mit meinem Volk tun konnte, und nichts weiter", erwiderte der Geehrte.
Das Interview erschien in Telepolis in Kooperation mit dem US-Medium Democracy Now. Hier geht es zum Original.
Neue Recherchen haben die Rolle deutscher Nazis beim Putsch von General Pinochet gegen die Regierung von Salvador Allende am 11. September 1973 bekannt gemacht.
Der kolumbianische Präsident, Gustavo Petro, hat beim Gipfel der G77-Staaten (plus China) Doppelstandards beim Umgang mit dem Krieg in der Ukraine und dem Israel-Palästina-Konflikt kritisiert.
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