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Lohn-Geier über dem Rheinland - Proteste:
28.07.2010 | 11:11 Uhr

Heute wir – morgen Ihr!
Lohn-Geier über dem Rheinland
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Air-Berlin-Flieger
seit einigen Wochen kämpfen wir um unsere Arbeitsplätze und um Arbeitsbedingungen, die wir in jahrelangen Auseinandersetzungen errungen haben. Wir – das sind rund 160 Arbeiterinnen und Arbeiter der Firma Klüh Service Management GmbH am Düsseldorfer Flughafen (Flugzeugreinigung). Unser Arbeitgeber meint, wir seien zu teuer. Der Grund: Unser bisheriger Hauptkunde Air Berlin, Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft, will Geld sparen. Ziel der Airline ist es angeblich, die Kosten in der neuen Ausschreibung deutlich zu drücken. Deshalb hat sich die Firma Klüh an der Ausschreibung nicht mehr beteiligt und plant jetzt den Verkauf oder die Schließung des Betriebes am Düsseldorfer Flughafen zum Jahresende. Für uns Beschäftigte bedeutet das: Entweder Arbeitslosigkeit oder der Wechsel in eine Leiharbeitsfirma, bei der wir für dieselbe Arbeit viel schlechter als bisher bezahlt werden. Und das, obwohl einige von uns seit über zwanzig Jahren für den Arbeitgeber die Knochen hinhalten. Air Berlin – ein Billig-Flieger als Lohn-Geier Die Fluggesellschaft wirbt mit Schnäppchen – und der Passagier freut sich. Aber wir, die Beschäftigten, ziehen den Kürzeren. Denn die Rechnung von Air Berlin geht nur auf, wenn an anderer Stelle gespart wird: bei uns! Als Betriebsrat haben wir sehr viele und sehr vernünftige Sparvorschläge gemacht. Die Klüh-Geschäftsleitung hat sie alle abgelehnt. Stattdessen wurde uns ein sehr spezielles Angebot gemacht: Wir sollen in ein anderes Unternehmen übernommen werden. Für uns würde das bedeuten: weniger Lohn, mehr Arbeit, schlechtere Arbeitsbedingungen und der Versuch, unseren guten Zusammenhalt zu sprengen. Mit anderen Worten: Ein schlechter Deal. Aber da machen wir nicht mit! Gemeinsam sind wir stark! Wir haben es selbst geschafft, unsere Arbeitsbedingungen zu verbessern. Bei uns gibt es nicht – wie sonst in der Branche üblich – Arbeitszeitkonten und keine geteilten Schichten. Wir haben erkannt, dass wir gemeinsam etwas bewegen können – deshalb will die Klüh-Geschäftsführung nun den Zusammenhalt der Beschäftigten zerschlagen. Dabei schreckt sie auch nicht davor zurück, für die Verhandlungen mit dem Betriebsrat den Düsseldorfer Rechtsanwalt Helmut Naujoks einzuschalten. Naujoks ist kein Unbekannter. In seinem Buch „Kündigung von Unkündbaren“ und auf „Fachseminaren“ erklärt er Unternehmern, wie sie missliebige Betriebsräte loswerden können: „Mit Methoden, die Menschen zum Weinen bringen“, wie eine große Zeitung einmal schrieb. Wer am Ende weint, hängt auch davon ab, wie wir uns zur Wehr setzen und ob wir von anderen Belegschaften unterstützt werden. Wir können auch anders Seit Monaten verhandeln Betriebsrat und Geschäftsführung über einen Sozialplan – bisher ohne Ergebnis. Seit Wochen protestieren wir täglich mit einer Mahnwache vor der Firmenzentrale in der Düsseldorfer Altstadt – bisher ohne Ergebnis. Deshalb wird seit einigen Tagen in der Belegschaft immer lauter darüber diskutiert, für einen Sozialtarif-Vertrag notfalls auch zu streiken. Wir rufen auf, uns zu unterstützen. Solidarisiert euch mit unserem Kampf, sprecht mit den Kolleginnen und Kollegen. Sorgt für Öffentlichkeit und informiert Passagiere, die mit Air Berlin fliegen, darüber, was es eigentlich bedeutet, „billiger zu fliegen“. Und schließlich: Lasst die Verantwortlichen wissen, was Ihr von ihrem Vorgehen haltet! (

Für Proteste: Firma Klüh: Mail: h.driessen@klueh.de Fax: 0211 - 906 85 00 Firma Air Berlin Mail: abpresse@airberlin.com Fax: 030 - 410 21 003 Rechtsanwalt Helmut Naujoks Mail: info@naujoks-kanzlei-fuer-arbeitsrecht.de Fax: 0211 - 518 06 020

Für Solidaritätserklärungen: BR Klüh Flugzeugreinigung Dus: Mail: br.dus@klueh.de http://kluehaktiv.blogspot.com/ Fax: 0211 - 421 78 627 IG BAU NRW, Vorsitzender Arno Hass Mail: arnohaas@igbau.de Fax: 0211 - 977 87 20

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An die Firma Klüh Service Management GmbH,
die Firma Air Berlin, und den Rechtsanwalt Helmut Naujoks,
wir protestieren dagegen, dass die Belegschaft der Flugzeugreinigung Klüh am Düsseldorfer Flughafen durch den Kostensenkungsdruck von Air Berlin und durch den Verkauf des Betriebs durch die Firma Klüh zerschlagen und ihrer sozialen Rechte beraubt werden soll. Es ist völlig klar, dass es keine sachlichen Gründe für diese Schließung gibt, sondern es der Firma Klüh nur darum geht, eine selbstbewusste Belegschaft und eine konsequente Interessensvertretung loszuwerden – das zeigt auch die Einschaltung des Rechtsanwalts Helmut Naujoks.

NAME, VORNAME, FUNKTION/BETRIEB/GEW., UNTERSCHRIFT

V.i.S.d.P.: Betriebsrat Klüh, Flugzeugreinigung Düsseldorf, Altes Frachtzentrum, Frachtstraße, 40747 Düsseldorf




 
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