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Gewerkschaftliche Anlaufstelle für MigrantInnen in prekären Arbeitsverhältnissen
25.08.2010 | 10:52 Uhr

Pressemeldung zur Eröffnung von MigrAr Frankfurt/Rhein-Main

Gewerkschaftliche Anlaufstelle für MigrantInnen in prekären Arbeitsverhältnissen, mit und ohne Papiere

 

Am Donnerstag, den 2. September, wird um 9 Uhr die Gewerkschaftliche Anlaufstelle für MigrantInnen in prekären Arbeitsverhältnissen, mit und ohne Papiere „MigrAr Frankfurt/Rhein-Main“ im Gewerkschaftshaus (Servicecenter des ver.di-Bezirks Frankfurt a.M. und Region, Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77) eröffnet.

 

Zwischen 25.000 und 50.000 „statuslose“ Menschen leben, so die Ergebnisse der Studie „Lebenslage ‚illegal’“ (Karlsruhe 2006) im Rhein-Main-Gebiet – papierlos, aber nicht ohne Rechte! Aus einem Arbeitsverhältnis entstehen immer auch Rechte, die für den oder die Betroffene aber oft nur schwer einzuklagen sind. Das hat aber nicht nur Konsequenzen für die Betroffenen selbst, sondern für den gesamten Arbeitsmarkt. Solange Menschen gezwungen sind, prekär und zu extrem niedrigen Löhnen zu arbeiten, drückt dies auf die nächsthöheren Lohngruppen auch in den „Normalarbeitsverhältnissen“. Die Unterstützung und Vertretung von Beschäftigten, die aufgrund ihres Aufenthaltsstatus’ Schwierigkeiten am Arbeitsplatz haben, ist deshalb nicht nur aus humanitären Gründen geboten. Ob in der Gastronomie, im Bau- und Reinigungsgewerbe, der Landwirtschaft, als Pflegekräfte und Hausangestellte – bundesweit arbeiten Hunderttausende ‚unsichtbar’ und damit besonders erpressbar in rechtlichen Grauzonen von Beschäftigungsverhältnissen. Das zeigt nicht nur einen ökonomischen Bedarf bei öffentlichen und privaten Arbeitgebern, sondern auch die Notwendigkeit, gleiche Rechte für die „Unsichtbaren“ durchzusetzen, um ein Sozial-Dumping zu unterbinden.  

Seit einiger Zeit gibt es in Hamburg und in Berlin daher gewerkschaftliche Anlaufstellen für MigrantInnen ohne gesicherten Aufenthalt, um diese in arbeitsrechtlichen Fragen zu beraten und zu vertreten. Dank MigrAr Hamburg gelang es Ana S. aus Peru, ausstehenden Lohn zu erstreiten, den ihr Arbeitgeber ihr für ihre langjährige Arbeit als Au pair und als Hausangestellte vorenthalten hatte.

 

Was in Hamburg, Berlin und München schon seit einigen Jahren funktioniert, soll es nun auch im Rhein-Main-Gebiet geben.

 

Die gewerkschaftliche Anlaufstelle ist ein Kooperationsprojekt der Redaktion des express, von kein mensch ist illegal Hanau, ver.di Hessen, dem ver.di-Migrationsausschuss, dem ver.di-Bezirk Frankfurt a.M./Region und dem Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte.

 

Unterstützt wird das Projekt von: Aktionsbündnis gegen Abschiebung, Apecia e.V., Caritasverband Frankfurt e.V., DGB Südosthessen, DGB Region Frankfurt-Rhein-Main, Diakonisches Werk in Hessen und Nassau e.V., Europäischer Wanderarbeiterverband (EVW), Evangelischer Regionalverband, FIM – Frauenrecht ist Menschrecht e.V., Hessischer Flüchtlingsrat, IG BAU Region Hessen, IG Metall Frankfurt, Imbradiva e.V., Malteser Migranten Medizin, NGG Region Rhein-Main, No Border Frankfurt a.M., Rechtshilfekomitee e.V. und Zusammen e.V.

 

Ab dem 2. September wird „MigrAr Frankfurt/Rhein-Main“ im Gewerkschaftshaus im Servicecenter des ver.di-Bezirks Frankfurt a.M. und Region in der Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77 jeden 1. Donnerstag von 9-11 Uhr und jeden 3. Donnerstag im Monat von 17-19 Uhr geöffnet haben.

 

Zur Eröffnung laden wir Sie herzlich ein. Für Fragen stehen dort zur Verfügung:

 

Jürgen Bothner, ver.di Landesbezirk Hessen
Thomas Wissgott, ver.di Bezirk Frankfurt a.M. und Region
Kirsten Huckenbeck, Redaktion express
Hagen Kopp, kein mensch ist illegal, Hanau
Mihai Balan, Europäischer Wanderarbeiterverband (EVW)
Bernhard Winter, Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte
 

Vorab-Informationen und Kontakt:

Redaktion express, Kirsten Huckenbeck, Niddastr. 64, 60329 Frankfurt a.M.

Tel.: 069 – 67 99 84

Email: express-afp@online.de

Im Internet: www.express-afp.info und www.labournet.de/express




 
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