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Liebe Freundinnen und Freunde,
am Samstag fand mit 50.000 Menschen die bisher größte Kungebung gegen Castor-Transporte im Wendland statt. 400 Busse, unzählige PKW, 20 Transfer-Busse von den Bahnhöfen - die Straßen im Landkreis Lüchow-Dannenberg waren voll. Für manche war es mühselig, weil die Wege vom Bus zur Demonstration lang waren und es schwierig war, den Bus wieder zu finden. Die Anti-AKW-Bewegung zeigte, dass sie nicht nur in Berlin zusammen kommt, sondern auch im Wendland.
Diese Großdemonstration setzt die Reihe von Massenprotesten gegen Atomenergie fort. Bei den Castor-Protesten geht es nicht nur um Atommüll, es geht darum, dass die Regierung umdreht und dass Atomkraftwerke abgeschaltet werden.
Der Unmut über die unverantwortliche Regierungspolitik ist so groß, dass Tausende noch einen Schritt weiter gehen und sich dem Castor-Transport in den Weg stellen. Was in den vergangenen Tagen unter anderem passiert ist:
* Mehrere tausend Menschen versuchten an verschiedenen Stellen, die Castor-Gleise zu unterhöhlen (schottern). Die Polizei reagierte mit einer Gewaltstrategie, mit Schlagstöcken, Wasserweffer, Pfefferspray und Pferdehufen. * Eine beeindruckende gewaltfreie Aktion fand von Sonntag auf Montag statt: 5.000 Menschen setzten sich aufs Castor-Gleis, die Polizei brauchte fünf Stunden, sie zu räumen. Das war die bisher größte Schienenblockade. * 1.200 Menschen gelangten zu Fuß vor das Atommüll-Zwischenlager und haben dort mittlerweile die erste Nacht verbracht. X-tausendmal quer erwartet für die gewaltfreie Sitzblockade noch großen Zulauf.
Mittlerweile ist der Castor-Zug mit mehr als einem Tag Verspätung in Dannenberg eingetroffen. Dort werden die Atommüll-Behälter auf Lastwagen umgeladen und sollen über die Straße nach Gorleben gebracht werden.
Manche Zeitungen berichten von Gewalt durch Demonstranten. Tatsächlich ist der Protest geprägt von einer sehr entschlossenen Gewaltfreiheit. So haben das viele aus dem .ausgstrahlt-Team erlebt, die im Wendland unterwegs sind. Dabei gibt es Aktivitäten, die gegen Gesetze verstoßen, und es gibt Aktivitäten, die sich vollständig im legalen Rahmen bewegen.
Es ist noch immer möglich, ins Wendland zu kommen und der Regierung zu zeigen, dass sie es ist, die diesen Konflikt schürt. Und dass Atomkraft nur Ärger macht. Schwarz-Gelb will faktisch unendlich weiter Atommüll produzierien - dabei gibt es keine Möglichkeit, den noch Generationen strahlenden Müll sicher zu lagern. Zudem birgt jeder Transport ein besonderes Risko.
Du bist es von uns gewohnt, dass wir schnelle und umfassende Informationen und Analysen geben. Das schaffen wir diesmal nicht ganz. Die Ereignisse um den Castor-Transport entwickeln sich ständig weiter. Auf http://www.ausgestrahlt.de versuchen wir sie, mit einer Fotochronik, einer Presseschau und einer Linkliste für schnelle Ticker und anderes abzubilden. Wir bitten um Nachsicht, wenn wir dort der Entwicklung hinterher hinken.
Der Großteil unseres Teams ist derzeit im Wendland unterwegs und wir freuen uns, Dich auch hier zu treffen! Außerhalb des Wendlandes finden auch heute wieder in vielen Orten Montagsspaziergänge gegen Atomenergie statt. http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/montagsspaziergang
Beste Grüße
Stefan Diefenbach-Trommer für das ganze .ausgestrahlt-Team
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