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Kolumbien reagiert auf Druck der Gewerkschaften
11.06.2008 | 21:53 Uhr

Deutscher Gewerkschaftsbund
06.06.2008
www.dgb.de

Genf: Kolumbien reagiert auf Druck der Gewerkschaften

Auf der Konferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO, englisch: ILO) in Genf haben sich am Donnerstag Vertreter der kolumbianischen Regierung auf Druck der Gewerkschaften der Diskussion gestellt. Zuvor hatte die Arbeitgebergruppe erneut versucht, deren Vorladung zu verhindern. Formal erschienen die Regierungsvertreter aus Kolumbien "freiwillig" vor dem "Ausschuss für die Anwendung der Normen und Empfehlungen" - ohne den politischen Druck der Gewerkschaften wäre diese Reaktion jedoch ausgeblieben.

Seit Jahren werden in Kolumbien Gewerkschaftsrechte, wie Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen, verletzt. Die Zahl der ermordeten Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter steigt von Jahr zu Jahr, seit Jahresbeginn sind bereits 26 Gewerkschafter ermordet worden. Die Aufklärungsrate ist niedrig.

"Für Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter ist Kolumbien ein lebensgefährliches Land," sagte Michael Sommer, DGB-Vorsitzender und neu gewähltes Mitglied im Verwaltungsrat der IAO. "Die IAO und die Internationale Gewerkschaftsbewegung müssen alles daran setzen, dass unsere kolumbianischen Kolleginnen und Kollegen endlich ohne Angst arbeiten können und der Respekt für Menschen- und Gewerkschaftsrechte wieder hergestellt wird."

Die Internationale Arbeitsorganisation ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Sie ist die einzige internationale "tripartite" Organisation, in der neben den Regierungen auch Arbeitgeber und Arbeitnehmer am Verhandlungstisch sitzen. Die IAO wurde 1919 als Bestandteil des Friedensvertrages von Versailles gegründet. Hintergrund war die Überzeugung, dass der Weltfriede nur auf der Grundlage sozialer Gerechtigkeit erhalten werden kann.
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