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DEMOKRATISIEREN STATT PRIVATISIEREN!
25.12.2008 | 18:32 Uhr

Diskussionsveranstaltung mit:
– Tiècoura Traoré (Eisenbahn-Gewerkschafter aus Mali)
– Filmaufnahmen von der Protestkarawane des malisch-senegalesischen Bürgerkomitees Cocidirail gegen die Privatisierung des Dakar-Niger-Express im Winter 2007
– Kölner und Berliner Teilnehmern an der Protestkarawane in Mali

DEMOKRATISIEREN STATT PRIVATISIEREN!
Der erfolgreiche Widerstand gegen den Ausverkauf der malischen Eisenbahn
Mittwoch, 14.Januar 2009, 20.00 Uhr
Bürgerzentrum Alte Feuerwache, Melchiorstr. 3, 50670 Köln, Großer Saal

Im Mai 2007 hat FilmInitiativ den Dokumentarfilm „Rendez-vouz manqué“ über die Privatisierung der Eisenbahn in Westafrika und ihre Folgen gezeigt und Tiècoura Traoré, Gewerkschafter aus Mali, war erstmals in Köln, um über die Aktivitäten des malischsenegalesischen Bürgerkomitees „Cocidirail“ zu berichten, das eine Protestkarawane gegen den Ausverkauf der malischen Eisenbahn entlang der Bahnstrecke plante. Diese „Caravane Citoyenne Solidaire“ („Karawane der solidarischen BürgerInnen“) wurde im Oktober 2007 durchgeführt und auch Gewerkschafter aus Köln und Berlin nahmen an den Protestaktionen in den abgelegenen Sahelorten zwischen Bamako und der senegalesischen Grenze teil. (Zurück in Köln berichteten sie im Januar 2008 erstmals darüber.)

Auf dem Höhepunkt der Protestkarawane durch Mali wurde ein „Mahnmal für die Opfer der Privatisierung des Dakar-Niger-Express“ errichtet und Bäuerinnen, denen die Streckenstilllegung den Zugang zu den Märkten abgeschnitten hatte, leisteten davor den Schwur, nicht eher zu ruhen, bis die Eisenbahn wieder dem Wohle der Allgemeinheit diene.

Inzwischen sind aufgrund der anhaltenden Proteste erste Erfolge zu verzeichnen: Die malische Regierung und der Präsident des Landes, Amadou Toumani Touré, mussten unlängst eingestehen, dass die Privatisierung des Personenverkehrs gescheitert sei. Die Regierung erwarb drei Lokomotiven sowie 30 Personenwaggons und der Präsident gehörte zu den ersten, die damit die verwaiste Strecke abfuhren. Der Zug machte demonstrativ an all den 26 Bahnhöfen Station, die von den privaten Betreibern der Strecke geschlossen worden waren. Die Freude der Anrainer darüber war überschwänglich. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die Struktur der neuen Bahngesellschaft aussehen wird. Denn auch das französisch-kanadische Unternehmen „Transrail“, das dem malischen Staat die Eisenbahnlinie abkaufte und aus Profitgier fast nur noch Güterzüge verkehren ließ, will nun – mit den aus Steuergeldern bezahlten neuen Lokomotiven und Waggons – auch den Personenverkehr wieder forcieren.

Wir freuen uns, dass Tiécoura Traoré am 15. Januar 2009 einmal mehr nach Köln kommt, um über den beispielhaften Widerstand der Protestbewegung gegen die Privatisierung der westafrikanischen Eisenbahn aus erster Hand zu berichten.




 
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