6. April 2009
Führungsleute des Südwestens des Departement Antioquia sagen, dass 150‘000 Verbrechen straffrei ausgehen werden. Die Führungsleute dieser Region meinten, dass der paramilitärische Block, welcher hier aktiv war, für 150‘000 Verbrechen verantwortlich ist. Davon wurden mehr als 10‘000 Menschen in den Cauca-Fluss geworfen. Da aber keine Verantwortlichen dieses demobilisierten paramilitärischen Blocks im Rahmen des Gesetzes Gerechtigkeit und Frieden – welches die Regierung mit den Paramilitärs ausgehandelt hat – abgeurteilt werden, besteht die Gefahr, dass diese Verbrechen straffrei ausgehen. Die Paramilitärs müssen selber Antrag auf Aufnahme im Rahmen des Gesetzes Gerechtigkeit und Frieden stellen und sind dann zu Geständnissen verpflichtet, um in den Genuss der Strafmilderung zu kommen. Die sehr eigenartige Demobilisierung von 125 Paramilitärs des Bloque Suroeste am 30. Januar 2005 in der Gemeinde Ciudad Bolivar erweckte Aufmerksamkeit, weil der wichtigste Chef der paramilitärischen Einheit dabei fehlte. Aufgrund dieses Ausbleiben des paramilitärischen Chefs und damit fehlender Geständnisse, befürchten die Familienangehörigen der Opfer, dass die Staatsanwaltschaft nicht in der Lage ist, gegen die mittleren Kader und die paramilitärischen Kämpfer zu ermitteln und so die Verbrechen aufzuklären. Dieser paramilitärische Block hat traurige Berühmtheit erreicht, weil er jahrelang eine permanente illegale Strassensperre im Ort Bolombolo in der Gemeinde Venecia unterhielt. Diese Strassensperre mussten alle Personen passieren, welche von Medellín Richtung Südwesten reisten. An dieser Strassensperre warteten die Paramilitärs auf ihre Opfer, denen sie die Eingeweide herausschnitten, bevor sie sie von einer hohen Brücke aus in den Cauca-Fluss warfen.
http://www.verdadabierta.com/web3/justicia-y-paz/1092-crimenes-del-bloque-suroeste-sin-nadie-quien-los-confiese
|