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Kolumbien – Einschüchterung von Gewerkschafter_innen stoppen
21.03.2012 | 19:58 Uhr

Ein Arbeitsrechtsfall von 2004 lastet immer noch auf Gewerkschafter_Innen in Kolumbien, eine Gerichtsentscheidung wird einfach nicht umgesetzt. Im Jahr 2004 feuerten die Stadtwerke von Cali (EMCALI) 51 Beschäftigte, weil sie der Gewerkschaft SINTRAEMCALI angehörten. Die Gewerkschaft klagte vor der kolumbianischen Justiz und bei der Internationalen Arbeitsorganisation IAO (Fall Nr. 2356). Beide Institutionen entschieden zugunsten von SINTRAEMCALI. Die Gewerkschaftsmitglieder haben jedoch sowohl finanziell als auch menschlich gelitten, ihr Präsident Jorge Ivan Velez Calvo erhielt vielfache Todesdrohungen. 15 Mitglieder von SINTRAEMCALI waren gezwungen, ins Exil zu gehen, 8 sind ermordet worden, und über 100 wurden bedroht, seit die Beschäftigten 2004 gefeuert wurden. Der Anwalt, der sie vertrat, wurde bei einem Attentat im Mai 2011 tödlich verletzt.

Am 13.Oktober 2011 urteilte das Gericht, dass EMCALI die 51 am 26. Mai 2004 gekündigten Beschäftigten wieder einstellen muss. Doch das Unternehmen hat sich geweigert, die Gerichtsentscheidung zu befolgen. Die kolumbianische Regierung, die für EMCALI als ein öffentliches Unternehmen verantwortlich ist, hat dem Urteil keine Geltung verschafft.

Diese Behinderung der Justiz hat 5 der 51 Entlassenen dazu bewegt, am 5. Dezember 2011 Hungerstreik zu treten, in der - bisher vergeblichen - Hoffnung, EMCALI zur Umsetzung des Gerichtsurteils bewegen zu können. Auf dem Bild ist der Gewerkschaftspräsident bei einem Besuch eines der Hungerstreikenden zu sehen.





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