Ref : Date : 27.11.2012
Fabrikbesitzer, Regierung und Arbeitgeberverband in Bangladesch sowie die internationalen Abnehmer müssen wirksame Maßnahmen ergreifen, damit in Zukunft nicht eine einzige Arbeiterin mehr in einer Bekleidungsfabrik verbrennt wie die 125 getöteten Beschäftigten der Fabrik Tazreen Garments in Nischintopur in Ashulia
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„Wir wollen nicht mehr erleben, dass Arbeiterinnen morgens das Haus verlassen, um in die Fabrik zu gehen, und abends als Leichen zurückkommen. Fabrikbesitzer, Regierung, Abnehmer und Gewerkschaften müssen gemeinsam dafür sorgen, dass die Bekleidungsfabriken zu sicheren Arbeitsplätzen umgestaltet werden“, sagten NGWF-GewerkschafterInnen heute bei einer von der Gewerkschaft organisierten Kundgebung mit über 1.000 Bekleidungsbeschäftigten, bevor sich ein Trauermarsch mit roten und schwarzen Fahnen durch die Straßen Dhakas in Gang setzte. Mit dem Marsch gedachten die ArbeiterInnen ihrer 125 getöteten KollegInnen. Gleichzeitig protestierten sie gegen den Tod so vieler Näherinnen in den Flammen der Bekleidungsfabrik Tazreen in Ashulia und verlangten die Entschädigung der Familien der Getöteten nach dem Prinzip des lebenslangen Einkommensverlustes, die zügige Behandlung der Verletzten sowie den Umbau der Bekleidungsindustrie zu einem „sicheren Arbeitsplatz“. An der Kundgebung beteiligten sich u.a. auch Parlamentsmitglieder und Vertreter anderer Gewerkschaften. Sie klagten die Fabrikbesitzer an, den Tod der 125 Näherinnen durch Fahrlässigkeit verursacht zu haben, und forderten dazu auf, sie unverzüglich vor Gericht zu stellen und zu bestrafen.
Die NGWF präsentierte im Rahmen der Kundgebung sieben Forderungen:
1) Der Familie jeder getöteten Arbeiterin muss eine Entschädigung nach dem Prinzip des lebenslangen Einkommensverlustes gezahlt werden. Die Entschädigung ist vom Fabrikbesitzer, den multinationalen Abnehmern der Fabrik, der Regierung sowie dem Arbeitgeberverband BGMEA aufzubringen. 2) Den verletzten Beschäftigten ist unverzüglich die notwendige medizinische Behandlung zu gewähren. 3) Die für den Brand verantwortlichen Personen einschließlich des Fabrikbesitzers sind nach Ursachenfeststellung durch eine unabhängige Untersuchung zu bestrafen. 4) Die komplette Bekleidungsindustrie Bangladeschs ist zu einem „sicheren Arbeitsplatz“ umzugestalten. Daran müssen Fabrikbesitzer, Abnehmer, Regierung und Beschäftigtenorganisationen gemeinsam arbeiten. 5) Das Recht der Beschäftigten auf gewerkschaftliche Organisierung und Kollektivverhandlungen ist zu gewährleisten. 6) Geltendes nationales Recht, auch Arbeitsrecht, ist in der Bekleidungsindustrie zu respektieren. 7) Versuchen von jeglicher Seite, die Bekleidungsindustrie zu instrumentalisieren, um das Land zu destabilisieren, ist konsequent entgegenzutreten.
Die NGWF hat am 25. November eine Prozession mit schwarzen Fahnen abgehalten, um unsere Trauer über die Tötung von 125 Bekleidungsbeschäftigte in der Brandkatastrophe von Tazreen zum Ausdruck zu bringen. Am 26. November haben das Bangladesh National Committee (BNC) und das Bangladesh Garment Workers Unity Council (BGUWC) einen weiteren Trauermarsch veranstaltet. Die NGWF steht außerdem in Kontakt mit den Familien der getöteten und verletzten Arbeiterinnen. Pressestelle NGWF National Garment Workers Federation Central Office : 31 / F Topkhana Road. Dhaka-1000 Mailing : G.P.O Box : 864, Dhaka, Bangladesh Phone : 7160110, 01911 340268, Fax : 88 02 7171711, E-mail : ngwf@dhaka.net
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