Bayer schließe eine strategische Allianz mit dem US-Mitbewerber und werde Stellen in den USA abbauen, teilte der Konzern am 13.9. mit. Zu den künftig von Schering-Plough in den USA betreuten Produkten gehörten die Bayer-Antibiotika Avelox und Cipro, das Herz-Kreislauf-Medikament Adalat sowie einige weitere Allgemeinarzt-Produkte. Bayer erhalte im Gegenzug eine umsatzabhängige Vergütung.
Zudem solle der US-Konzern auch verantwortlich sein für das US-Geschäft des Potenzmittels Levitra. Für die Levitra-Bewerbung in den USA sollen die Amerikaner einen Teil der Bayer zustehenden US-Einnahmen aus dem Geschäft mit dem Medikament erhalten. Die Verträge sollen zum 1. Oktober 2004 in Kraft treten.
Personalabbau verursacht wenig Kosten
1800 Bayer-Mitarbeiter im US-Marketing und -Vertrieb seien davon betroffen, hieß es. Ein großer Teil von ihnen solle in der Schering-Plough-Organisation unterkommen. Allerdings würden für Personalabbau und Einmalaufwendungen vor allem im laufenden Jahr Kosten von 50 bis 70 Mio. Euro anfallen. In den nächsten Jahren soll sich die Kooperation positiv auf die Ergebnisse auswirken.
Die neue Pharma-Allianz fällt mitten in den größten Konzernumbau der 141-jährigen Bayer-Geschichte. Das klassische Chemiegeschäft und Teile des Polymergeschäfts sind mittlerweile in der neuen Gesellschaft Lanxess zusammengefasst, die Bayer Anfang 2005 an die Börse bringen will. In seiner Gesundheitssparte hatte Bayer kürzlich durch die Übernahme des Geschäfts mit verschreibungsfreien Arzneien vom Schweizer Roche-Konzern einen weiteren großen Schritt gemacht. Die an den Schering-Plough-Vertrieb gehenden Bayer-Produkte hätten im ersten Halbjahr in den USA zusammen einen Umsatz von 350 Mio. Euro erwirtschaftet, sagte ein Bayer-Sprecher.
|