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Streit um Scheininnovation von Pfizer
23.11.2004 | 17:28 Uhr

Zu Zeit existiert ein Streit zwischen Pfizer Deutschland und dem Gesundheitsministerium um Festbetragsregelungen für patentgeschützte Medikamente ab 2005. Pfizer argumentiert, der Cholesterinsenker Sortis sei in der Wirkung schneller und intensiver als Konkurrenzprodukte und dürfe deshalb nicht als Scheininnovation gelten, die unter die Festbetragsregelung fallen würde. Pfizer will Sortis nicht preiswerter verkaufen. Eine 50er-Packung kostet derzeit 81 Euro, der Festbetrag soll bei 52 Euro liegen. Die Differenz müssten Kassenpatienten selbst tragen.

Wegen der umstrittenen Festbeträge prüft Pfizer gegenwärtig Schadenersatzansprüche gegen den gemeinsamen Bundesausschuss von Ärzteschaft und Krankenkassen, der für die Festlegung der Preisdeckelung zuständig ist. «Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass der Bundesausschuss seine Entscheidung revidieren wird», sagte Köbele zu «Capital». «Wir prüfen allerdings auch den Gang zum Sozialgericht. Wenn wir Recht bekommen, muss der Ausschuss seine Entscheidung rückgängig machen.»
Das Gesundheitsministerium warf dem Unternehmen am Dienstag vor, eine ethisch verwerfliche Kampagne zu betreiben. Sie erzeuge aus reinem Profitdenken den Eindruck, es gebe eine Gesundheitsgefährdung für viele Menschen, hieß es in einer Mitteilung. Diese Gefährdung bestehe jedoch weder jetzt noch in Zukunft.
«Wir sehen durchaus die Möglichkeit, dass ein Verstoß gegen das Heilmittelgesetz vorliegt», sagte eine Sprecherin des baden-württembergischen Sozialministeriums am Freitag in Stuttgart





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