Nach den 9-Monate-Zahlen ist das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) der Bayer AG um 31 Prozent auf 1,870 Mrd. Euro gestiegen. Auch der Umsatz stieg von 21,4 auf 22 Mrd. Euro. Das gleichzeitig ca. 30 Prozent der Pharma-Forschungsbelegschaft abgebaut wird, erbost die Beschäftigten weltweit. Das positive Ergebnis ist besonders vor den Hintergrund des Lipobay-Skandals zu sehen. Bayer musste den Lipidsenker Lipobay wegen Nebenwirkungen, bis hin zum 100 Todesfällen, vom Markt nehmen und wegen Klagen bis jetzt 2900 Vergleiche akzeptieren. Dafür zahlte Bayer allen ca. 835 Mrd. Euro, weitere Vergleiche hängen an.
Trotzdem sehen die Manager der Zukunft gelassen entgegen, wie die FR vom 26.11.04 schreibt. Die Mitarbeiter des Konzerns dagegen können das nicht so sehen. In einer taktischen Meisterleistung hat Bayer es wieder geschafft, den beabsichtigten Abbau von über 800 Pharma Mitarbeiter, davon 430 in der USA (siehe CK-News vom 15.11.04), kurz von Weihnachten und dem Ferienbeginn, bekannt zu geben. Die Abbauzahlen sollen in Deutschland konkret am 2.12.04 bekannt gegeben werden. Die Gewerkschaft und der Betriebsrat sind durch sozialpartnerschaftliche Vereinbarungen in den Abbau eingebunden, sehen sich jetzt aber einer starken Kritik ausgesetzt und beabsichtigen Demonstrationen usw. zu organisieren.
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