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Agfa-Photo stellt Insolvenzantrag, 2000 Arbeitsplätze bedroht
27.05.2005 | 13:35 Uhr

Die Leverkusener Agfa-Photo GmbH ist zahlungsunfähig und hat Insolvenz angemeldet vermeldet die FTD.
Der belgische Foto- und Grafikkonzern Agfa-Gevaert hatte die Sparte zuvor verkauft bzw hatte sich aus der Verantwortung gestohlen und ist somit nicht direkt betroffen.

Nach Angaben des Betriebsrates wird das Unternehmen zum 1. Juni keine Löhne mehr zahlen.
Für den Betriebsrat kam die Ankündigung völlig überraschend. Es habe keine Anzeichen für wirtschaftliche Schwierigkeiten gegeben, sagte der Betriebsratsvorsitzende Bernhard Dykstra im Westdeutschen Rundfunk. Er sei am Mittwochabend über den Schritt in Kenntnis gesetzt worden. Da zu diesem Zeitpunkt wegen des Fronleichnamtages viele Mitarbeiter bereits ins verlängerte Wochenende gefahren waren, konnten noch nicht alle informiert werden. Die Arbeitnehmervertretung kam am Morgen zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen.

Der Insolvenzantrag sei beim Amtsgericht Köln eingereicht worden, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag. Grund sei die Zahlungsunfähigkeit von Agfa-Photo. Das Gericht werde voraussichtlich kurzfristig einen sachverständigen Gutachter bestellen, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Rund 2000 Mitarbeiter bangen

Von der Insolvenz sind rund 1800 Mitarbeiter betroffen, davon 870 am Leverkusener Firmensitz. Insgesamt beschäftigt Agfa-Photo mehr als 2400 Mitarbeiter, produziert wird in Deutschland an den Standorten Leverkusen, Windhagen, Vaihingen, München und Peiting.

Der belgische Foto- und Grafikkonzern Agfa-Gevaert hatte sich im vergangenen August von seiner Fotofilmsparte getrennt. Die Sparte, die unter anderem Filme, Fotopapiere und Fotochemikalien herstellt, ging den damaligen Angaben zufolge für 175,5 Mio. Euro an das Management. Bereits damals litt das traditionelle Filmgeschäft unter dem starken Wettbewerb der Digitalfotografie. Seit 1903 hat Agfa Filme produziert.

Agfa-Gevaert teilte mit, die Insolvenzanmeldung werde sich auf die ehemalige Muttergesellschaft wohl nicht wesentlich auswirken.





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