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Lanxess erwägt eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit bei entsprechender Gehaltskürzung
27.05.2005 | 10:32 Uhr

Foto (BaSo): Arbeitsauseinandersetzung bei Lanxess in Leverkusen Anfang 2005

Der Chemiekonzern Lanxess erwägt laut FTD eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit bei entsprechender Gehaltskürzung. Zudem konkretisiert sich die Zahl der geplanten Stellenstreichungen.

Management und Arbeitnehmer verhandeln gegenwärtig über die Einführung der 35-Stunden-Woche bei 6,7 Prozent weniger Lohn, wie die FTD mitteilt.

Arbeitszeitverkürzung retten Arbeitsplätze
Nach derzeitigem Stand stehen in den Sparten Feinchemie und Kunststoffe 800 Stellen zur Disposition. Bisher war von bis zu 1200 Arbeitsplätzen die Rede.

Weniger Lohn und Kaufkraftverlust
Beide Seiten kommen am Sonntag den 30.5.05 zu einer weiteren Verhandlungsrunde zusammen. Einigen sie sich tatsächlich auf die Arbeitszeitverkürzung, würden Lanxess-Beschäftigte statt 37,5 Stunden 2,5 Stunden weniger arbeiten; Löhne und Gehälter würden proportional gekürzt. Das Gespräch über eine Auffanggesellschaft für überzählige Mitarbeiter ist dem Vernehmen nach vom Tisch. Heitmann hatte eine solche Lösung angestrebt, der Betriebsrat lehnte aber ab.
Lanxess lehnte am Donnerstag jegliche Stellungnahme ab. "Die Verhandlungen laufen, und wir halten uns an die Stillschweigevereinbarung", sagte ein Sprecher.

Das Unternehmen spielt die "gegeneinander Ausspielungskarte" gegenüber den Beschäftigten
Heitmann hatte in den vergangenen Wochen den Wettbewerb zwischen Dormagen und Tarragona angeheizt. In einem Zeitungsinterview sagte er, der spanische Standort liege vorn. Dort seien die Lohnkosten 10 bis 15 Prozent niedriger, die Arbeitszeiten seien flexibler.

Dafür ist der Standort aber schwieriger zu schließen als Dormagen: Erstens wäre hier zu Lande der politische Druck höher. Zweitens lässt eine Standortvereinbarung, die noch der Bayer-Betriebsrat ausgehandelt hatte, Kündigungen in Deutschland bis 2007 nicht zu.
"Nur einer kann überleben", hatte Heitmann im April gesagt. Damit wollte er offenbar Konzessionen der Beschäftigten erzwingen. Nun stellt sich heraus, dass eventuell doch beide Produktionsstätten bleiben - wenn auch in abgespeckter Form.





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