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40 Stunden sind das Problem, keine Lösung!
05.02.2007 | 15:53 Uhr

Im folgnden dokumentieren wir das VK-Info, "Zeitung der IG BCE für die Belegschaft der Roche Diagnostics GmbH" (siehe auch Chemiekreisinfo vom 26.1.07).
Dort will die Unternehmensleitung die Beschäftigten zur 40 Std/Woche pressen.

Info vom Jan 07
40 Stunden sind das Problem, keine Lösung!
Die gewerkschaftlichen Vertrauensleute haben diese Woche in einer Sondersitzung über die
Absicht der Geschäftsführung diskutiert, die wöchentliche Arbeitszeit für alle Beschäftigten auf
eine 40 Stunden zu erhöhen. Die Erhöhung der Arbeitszeit ist jedoch nur mit einer freiwilligen
Betriebsvereinbarung und nach Zustimmung der Gewerkschaft möglich. Eine längere Arbeitszeit
muss nach Tarifvertrag zwingend bezahlt werden. Es handelt sich also hierbei nicht um eine
Großzügigkeit der Geschäftsführung. Bezahlen will Sie dies mit den freiwilligen Leistungen wie
Mitarbeitsvergütung, Bonuszahlung, Treueprämie, Kontoführungspauschale etc.
Das ist das Prinzip „rechte Tasche – linke Tasche“. Unter dem Strich bleibt für uns bei
längerer Arbeitszeit nicht mehr im Portemonnaie hängen!
Unserer Meinung nach hilft die 40-Stunden-Woche ohnehin nicht, die anstehenden Probleme zu
lösen. Für Innovationen und erfolgreiches Arbeiten wird eine motivierte und flexible Belegschaft
gebraucht. Motivation und Flexibilität wird immer wieder und derzeit ganz aktuell in vielen
Bereichen gezeigt. Eine Verlängerung der Arbeitszeit bewirkt jedoch nur das Gegenteil!
Zudem würde eine Einführung der 40-Stunden-Woche auch Arbeitsplätze vernichten. Uns allen
muss klar sein, wenn wir alle länger arbeiten, hat dies zur Folge, dass weniger Beschäftigte
gebraucht werden und keine neuen KollegInnen mehr eingestellt werden. Die Last wird dann auf
dem Rücken der hier Beschäftigten verteilt. Eine längere Arbeitszeit trifft auch jene KollegInnen,
die derzeit nicht in der Zeiterfassung sind. Bei ihnen würden sich ebenfalls die Erwartungen der
Vorgesetzten weiter erhöhen, noch länger im Betrieb zu verbleiben.
Einfach zurück zur 40-Stunden-Woche bedeutet auch ein Zurück zu alten und starren
Arbeitszeiten. Moderne Arbeitsformen haben dann keinen Platz mehr. Wir halten dies für einen
Fehler!
Aus unserer Sicht hätte das Unternehmen beileibe genug zu tun, um die Themen und Probleme,
ausgelöst durch die vielen Umorganisationen, durch nicht funktionierende Systeme etc. ordentlich
abzuarbeiten.
Die gewerkschaftlichen Vertrauensleute sagen daher:
40 Std. Woche? Nicht mit uns!
40-Stunden sind das Problem, keine Lösung!
Mit kollegialen Grüßen
Brigitte Bauhoff
Vertrauensleutevorsitzende





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