Am heutigen Freitag werden die Beschäftigten von BSP zeitgleich ab 10 Uhr, in Berlin ab 9 Uhr, an ihren Standorten über den bevorstehenden Personalabbau informiert. Nachdem in den USA über 1000 Mitarbeiter ihre Entlassung erhalten haben, sollen in Deutschland 1493,5 Stellen bis Ende 2009 wegfallen. Davon trägt die frühere Schering AG, das Unternehmen ist 2006 von Bayer aufgekauft worden, die Hauptlast. 1167,5 Stellen sollen allein in Berlin wegfallen. Davon über 600 aus dem administrativen Bereich, 388 aus der Forschung und Entwicklung (F&E) und 176 Stellen fallen in der Produktion weg. Damit wird deutlich: es ist nix mit Forschungsstandortausbau in Berlin wie der Linke-PDS-Wirtschaftssenator tönte. In Berlin fanden schon im Vorfeld der Stellenabbaubekanntgabe mehrere große Demonstrationen bei Schering statt. Im Wuppertaler Werk werden produktionsnah 19 Stellen und in F&E 137 Stellen wegfallen. Das trifft das Werk deshalb heftig, weil dort in den letzten Jahren über 1000 Beschäftigte wegrationalisiert worden sind von ehemals 3400 und noch immer mehr als 50 Mitarbeiter keinen festen Arbeitsplatz haben. Auch hier gab es deswegen heftigen Widerstand aus der Belegschaft.
Im Osten bei Jena wurden bei BSP 141 Stellen weggestrichen. Bei Schering Deutschland sind durch die Entscheidung des Management 250 Mitarbeiter in Kürze nicht mehr dabei. Diese Stellen werden im Wesentlichen in Leverkusen und Köln wieder angesiedelt mit 33 Personen in Leverkusen und 159 bei Bayer Vital Köln. Bei der Übernehme von Schering durch die Bayer AG sprach der Vorstandsvorsitzende Wenning von einem Personalabbau von 6000 Stellen, was 10 Prozent der Beschäftigten ausmacht. Auch der Pressesprecher bestätigte noch letzte Woche diese Zahl. In Kannada und Lateinamerika sind demnach 1200 Stellen (USA siehe oben genannte 1000 Stellen) wegrationalisert worden, in Asien und Australien 750 Stellen. In Europa werden 3150 (inkl. Deutschland) Stellen vernichtet.
|