Die EU-Kommission hat sechs Kautschuk-Herstellern wegen illegaler Absprachen eine Kartellstrafe über insgesamt 243,2 Millionen Euro auferlegt meldet Reuters.
Die Unternehmen hätten sich zwischen 1993 und 2002 den Markt für Chloropren-Kautschuk aufgeteilt und Preisvereinbarungen getroffen, erklärte die Kommission am Mittwoch in Brüssel. Zu den sechs Unternehmen gehört auch die Bayer AG. Der Leverkusener Konzern hätte als Wiederholungstäter eigentlich eine erhöhte Strafe zahlen müssen. Doch da das Unternehmen der Wettbewerbsaufsicht das Kartell verraten hatte, wurde ihm im Rahmen der Kronzeugenregelung die Buße komplett erlassen.
"Es ist ausgesprochen enttäuschend, dass die Kautschukindustrie ihre Lektion immer noch nicht gelernt hat. Ich kann nicht begreifen, wie Aktionäre und Vorstandsmitglieder ein solches illegales Verhalten tolerieren können", erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Die Unternehmen hätten besonders schwer, und einige wiederholt, darunter die Bayer AG, gegen die Wettbewerbsvorschriften des EG-Vertrages verstoßen.
Den größten Anteil an der Buße hat mit 132 Millionen Euro das italienische Unternehmen ENI zu tragen. Zur Kasse gebeten werden auch die japanischen Firmen Denka und Tosoh sowie die amerikanischen Hersteller DuPont und Dow.
Chloropren ist ein synthetischer Kautschuk und wird zur Herstellung von Kabeln, Schläuchen oder Klebstoffen sowie als Latex für Kondome oder Schuhsohlen verwendet.
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