Der US-Pharmakonzern Merck hat mehr als eine Million Dosen eines Impfstoffs für Säuglinge und Kleinkinder zurückgerufen. Grund waren hygienische Mängel in einem Werk in Pennsylvania meldet die FTD.
Bei Qualitätskontrollen habe Merck festgestellt, dass die Herstellungsapparaturen möglicherweise nicht ordnungsgemäß desinfiziert worden seien, teilte das Unternehmen am 12.11.07 mit.
In dem zurückgerufenen Impfstoff selbst sei jedoch keine Verschmutzung festgestellt worden, sagte eine Firmensprecherin. Der als "Hib" bezeichnete Impfstoff soll Hirnhautentzündung und Lungenentzündung verhindern. Er wird in den USA für alle Kinder unter fünf Jahren empfohlen.
Die Impfstoffe seien seit April 2007 vor allem in den USA verkauft worden, informierte Merck.
Die Behörden baten den Konkurrenten Sanofi-Aventis, die Lagerbestände für die durch den Rückruf von Merck betroffenen Impfstoffe zu erhöhen. Die USA benötigen jährlich 14 Millionen Dosen Impfstoff, um Säuglinge und Kleinkinder zu versorgen. Durch den Rückruf entsteht den Behörden zufolge ein Engpass.
Merck machte in den vergangenen Jahren Schlagzeilen mit dem Schmerzmittel Vioxx, das im September 2004 wegen eines erhöhten Infarktrisikos vom Markt genommen wurde. Danach sah sich der Hersteller mit mehreren Schadensersatzklagen konfrontiert. Vor fünf Wochen schloss Merck einen Vergleich mit bis zu 50.000 Klägern und fand sich dabei zur Zahlung von 4,85 Mrd. $ (3,3 Mrd. Euro) bereit.
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