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Chemie-Tarifrunde 2008: zwischen 6,5 und 7 Prozent gefordert
13.12.2007 | 10:51 Uhr

Hannover/Pressemitteilung IGBCE.
Der Hauptvorstand der IG BCE hat am Mittwoch die Leitplanken für
die Chemie-Tarifrunde 2008 gesetzt und eine Forderungsempfehlung
beschlossen. Das Schwergewicht liegt auf einer Erhöhung der Entgelte
zwischen 6,5 und 7 Prozent. Außerdem fordert die IG BCE einen
Anschlusstarifvertrag für das Abkommen „Zukunft durch Ausbildung“. Dritter
Forderungspunkt ist der Abschluss eines Tarifvertrags über flexible
Instrumente zur Gestaltung der Lebensarbeitszeit.

Werner Bischoff, im geschäftsführenden IG-BCE-Hauptvorstand für die
Tarifpolitik zuständig: „Wir haben nach wie vor eine gute Konjunktur, der
Aufschwung ist robust. Auch in der chemischen Industrie liegen die
wichtigen wirtschaftlichen Kennzahlen auf einem sehr ordentlichen Niveau.
Das sind gute Voraussetzungen für eine knackige Tarifrunde.“


Die einstimmig beschlossene Empfehlung im Wortlaut:

1. Angesichts der guten wirtschaftlichen Situation der chemischen
Industrie muss sich die Tarifrunde 2008 auf eine deutliche Erhöhung der
Tarifeinkommen konzentrieren.

Vor dem Hintergrund der stark steigenden Preisentwicklung ist ein
Tarifabschluss anzustreben, der - neben dem Ausgleich der Preissteigerung
– die Produktivitätsentwicklung der chemischen Industrie berücksichtigt,
so dass eine reale Einkommenserhöhung erreicht wird.

Den Rahmen für eine Forderung sieht der Hauptvorstand zwischen 6,5 Prozent
und 7 Prozent.

2. Der Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung“ endet am 31. Dezember 2008.
Aufgrund der Laufzeit der Einkommenstarifverträge und der Entwicklung der
Schulabgängerzahlen bis 2015 wird ein Anschlusstarifvertrag gefordert, der
das Ausbildungsplatzniveau für die kommenden Jahre sicherstellt und
weiterentwickelt.

3. Wir fordern den Abschluss eines Tarifvertrages über flexible
Instrumente zur Gestaltung der Lebensarbeitszeit.

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung muss die Beschäftigung
Älterer gefördert werden. Andererseits brauchen wir Rahmenbedingungen für
eine altern- und altersgerechte Arbeitsgestaltung und Möglichkeiten des
flexiblen Übergangs in die Altersrente. Hierfür wollen wir den
tarifvertraglichen Rahmen schaffen.

4. Die Laufzeit der neuen Vergütungstarifverträge ist vor dem Hintergrund
eines Gesamtergebnisses zu vereinbaren.


Der Empfehlungsbeschluss des IG-BCE-Hauptvorstands ist eine wichtige
Grundlage für die jetzt beginnende Diskussion in den Betrieben. Die
Debatten werden im Februar in den regionalen gewerkschaftlichen
Tarifkommissionen zusammengeführt, die Bundestarifkommission tagt am 7.
Februar.

Die Verhandlungen beginnen am 26. Februar in Hessen, es folgen
Rheinland-Pfalz (27.2.), Nordrhein (28.2.), Bayern (3.3.),
Baden-Württemberg (4.3.), Berlin West (7.3.), Saarland (10.3.); Westfalen
(11.3.), Niedersachsen (13.3.) und Schleswig-Holstein/Hamburg (14.3.).

Nach dem Auftakt in den Regionen wird voraussichtlich am 1. April in auf
Bundesebene weiter verhandelt.

Die Chemie-Tarifverträge gelten für 550.000 Arbeitnehmer in rund 1900
Betrieben.






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