Für Kriminelle ist es lukrativer rezeptpflichtige Lifstylemedikamente zu fälschen, als der Drogenhandel. Auf dem Schwarzmarkt ist ein Kilogramm an Plagiaten des Lifestyle-Arzneimittels Viagra® durchschnittlich 90.000 Euro wert, in der Herstellung kostet es jedoch nur rund 40 Euro - selbst wenn der Wirkstoff stimmt.
Ein Kilo Heroin hat rund 1.300 Euro an Kosten verursacht und kann für 30.000 bis 50.000 Euro weiterverkauft werden. Hierauf verwies Harald Schweim, Professor für “Regulatory Drug Affairs” an der Universität Bonn und ehemaliger BfArM-Präsident, diese Woche beim Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit in Berlin. Gleiches meldete die Bundesapothekerkammer: «Bei solchen Handelsspannen wundert es nicht, dass der internationale Schwarzmarkt mit gefälschten Arzneimitteln boomt», erklärte Kammer-Präsidentin Magdalene Linz. Im Februar seien bei einer Stichprobe verschiedener Internetversender mehr als die Hälfte der geprüften Viagra-Präparate minderwertig gewesen. Dabei nehme der illegale Handel stark zu. So seien an den EU-Grenzen im vergangenen Jahr 51 Prozent mehr gefälschte Arzneimittel abgefangen worden als 2006.
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