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Presseinformation: feindliche Übernahme Sanofi Synthélabo/Aventis
09.02.2004 | 12:22 Uhr

Gegen das Übernahmeangebot der feindliche Übernahme von Sanofi Synthélabo gegenüber Aventis
Die Vorstände der Pharma-Industrie verfolgen ihr monopolistisches Spiel weiter, zum Schaden der Interessen der Lohnabhängigen und der wirklichen Probleme des Gesundheitswesens.

1.) Die negativen Effekte der vorherigen Fusionen (Sanofi/Synthélabo und Aventis/Rhône-Poulenc/Hoechst) sind noch nicht überstanden, schon werden neue Manöver geführt.

2.) 1998 als Bildung eines Prunkstückes der Pharma-Industrie präsentiert, ist die Fusion von HOECHST und Rhône-Poulenc nichts mehr gewesen, als die erfolgreiche Durchführung von Sozialplänen, erfolgten und geplanten Verkäufen von Standorten, des Abbaus von Effizienz; von der Forschung über den Vertrieb/Marketing bis zur Produktion ( Verkauf von L’Aigle, St Genis Laval....., Ankündigung, sich von Elbeuf zu trennen, Liquidierung des Forschungszentrums in Romainville, Restrukturierung der Aventis-Laboratorien....). Der zweifelhafte Erfolg dieser Fusion beruht nicht auf der Weiterentwicklung der Forschung oder neuer Moleküle, sondern auf der massiven Vernichtung von Arbeitsplätzen und Forschungs- und Produktionskapazitäten, nur, um die Aktionäre zu weiterem finanziellen Engagement zu ermutigen.
Eine neue Fusion, welcher Art auch immer, wäre inakzeptabel, wenn sie auf den gleichen Mechanismen beruhen würde: Das häufig verwendete Argument für die Rechtfertigung dieses monopolistischen Kurses sind die hohen Forschungskosten. Das ist ein trügerisches Argument. Die investierten Summen für Werbung/Marketing/Vertrieb, die sich aus einer selbst erzeugten Konkurrenzsituatuion für wenige,bestimmte Produkte ergeben, übertreffen bei Weitem die Forschungskosten.

3.) Die Geschichte von Sanofi erscheint weniger brutal, weil es nicht so viele Entlassungen gibt, aber aber sie beinhaltet auch seine Menge an Ausstiegen von oder Einschnitten bei Aktivitäten, größtenteils, um die Übernahme von Sterling und die Fusion mit Synthélabo zu finanzieren: Bioaktivitäten, 5. Quartier, Schönheit, Tiergesundheit, Diagnostic, Pasteur und für die Pharma-Branche die Standorte Coutances, Brüssel, Dijon, Rungis, Orangis und den Verkauf der Chemie-Sparte von Synthélabo (Chasse/Rhône et Mourenx)
Die Übernahme von Aventis durch Sanofi-Synthélabo ist schon durch den Verkauf der Fabrik in Notre Dame de Bondeville (700 Beschäftigte) eingefädelt worden.
Wir versichern den dortigen Beschäftigten, die angesichts dieser Bedrohung mobilisiert sind, unsere vollste Unterstützung.
Die für diese Übernahme vereanschlagten 12 Milliarden Euro wären für die Schaffung neuer Arbeitsplätze besser angelegt.

4.) Diese Anfang 2004 ins Spiel gebrachte Übernahme, gerade im Jahr der Diskussionen um das Gesundheitswesen, müsste der Aufhänger für eine öffentliche Debatte sein:
Welche Medikamente brauchen wir, welche Methoden, um sie zu finden, zu entwickeln und zu produzieren, welche Summe ist die Gesellschaft bereit zu investieren, um dieses Ergebnis zu erreichen?
Denn die Pharma-Industrie hat ihre Unfähigkeit bei der Umsetzung dieses Vertrages (...mit der Gesellschaft? d. Übers.) bewiesen:
Zahlreiche Krankheiten sind nach wie vor unerforscht und vernachlässigt, weil zu unrentabel.
Die Pharma-Industrie beschränkt sich nur auf die Substanzen, die die höchste Rendite versprechen.
Es muss Schluss sein mit einer Industrie, die ihre Hauptrolle im Produzieren von Geld sieht, und erst an zweiter Stelle in der Herstellung von Medikamenten.

5.) Bei der Lektüre der Materialien, die uns zu diesem Thema zur Verfügung stehen, scheinen uns im Bezug auf die Einlassungen von JF Dehecq, einige Elemente nicht im Sinne der Beschäftigten und noch weniger der Kranken zu sein.

Wie soll man sich nicht um die Zukunft der Beschäftigten sorgen.....
......Wenn JF Dehecq einerseits die Steigerung der Rentabilität dank der Dynamik des Fusionsprozesses und der Optimierung der Organisationsstrukturen präsentiert, andererseits aber Kosten von 2 Milliarden Euro für die Integration und Restrukturierung des operativen Geschäftes fest eingeplant hat.

Wie soll man sich nicht die Frage nach den Interessen der wissenschaftlichen Gemeinde und all dieser Kranken, die noch heute auf Behandlung warten, stellen.......
........Wenn das Zukunftsprojekt, von dem Dehecq spricht, auf der einen Seite auf einer Wertschöpfung für die Aktionäre dank des Einsatzes der Beschäftigten beider Gruppen, andererseits aber auf der Beschleunigung von F+E durch Konzentration der vereinigten Ressourcen auf nur wenige, meistversprechende, Projekte beruht?

6.) Was die Führung von Aventis angeht, erinnern sie sich auf einmal wieder daran, dass sie Beschäftigte haben, spannen sie in ihren gemeinsamen Abwehrkampf gegen die Übernahme ein, sogar bis zu der Aussage, Arbeitsplätze sichern zu wollen!....genau jene, die seit der Fusion zu Aventis nichts anderes getan haben, als Arbeitsplätze zu vernichten!


7.) Zum heutigen Tag
- Fordern wir den Stopp sämtlicher Restrukturierungen, Verkäufe von Gesellschaften, Sozial- und Arbeitsplatzabbaupläne in beiden Konzernen in der Erwartung genauer Informationen über diese Übernahmepläne
- Verlangen wir außerordentliche Betriebsrats- und Europa-BR-Sitzungen beider Firmen
- Verlangen wir einen klaren Einsatz aller Beteiligten für die Erhaltung und Weiterentwicklung der Arbeitsplätze, der Standorte und Gesellschaften, der Aktivitäten und der sozialen Errungenschaften
- Fordern wir die Errichtung nationaler und europäischer Pläne, um diese Debatte zu führen: Forschung und Produktion von Medikamenten, die Mittel für deren Einführung, um für die Gesellschaft notwendige Medikamente zu produzieren, die Antworten auf die wirklichen Bedürfnisse der öffentlichen Gesundheit geben können.
SUD-Aventis: Elbeuf, Vitry, Neuville, Aventis Laboratorien gemeinsam +
SUD-Sanofi-Synthélabo : Montpellier, Toulouse, SWI Amilly
Übersetzung aus dem Französischen





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