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Der Hungerstreik der Coca Cola GewerkschafterInnen in Kolumbien
30.03.2004 | 13:23 Uhr

Erste Ergebnisse des Kampfes der Lebensmittelgewerkschafter in Kolumbien (Engisch).
Unten: Warum der Hungerstreik? (in Deutsch)

TALKS START WITH COCA COLA
30.3.2004
After 276 hours on hunger strike, national talks have been initiated with the corporation in an attempt to reach agreement that will allow the relocation of the workers displaced by its closure of 11 bottling plants.

In a meeting carried out with the company’s President in Colombia, Señor JUAN CARLOS JARAMILLO, the following agreements were reached:

On 2nd April there will be a further meeting between the company and the trade union at which SINALTRAINAL will present a proposal for reordering the production process. Delegates from all the plants in conflict will attend the meeting, and the corporation will provide the necessary resources and permits.
The company will not take reprisals against the participants in the hunger strike protest and it will revoke the sanctions already imposed.
The company will grant two weeks paid leave to the hunger strikers so that they can recover physically, and it will pay for the medical treatment that they require to achieve their full recuperation.
The company will pay for the publication of a notice in a national daily newspaper in which it will demand that the protesters’ claims and the lives of its workers be respected.*
We give immense thanks for the help and solidarity shown to us from all the corners of the world, without which it would not have been possible to gain this agreement. There had to be twelve days of hunger strike - to the point that its participants were feeling the effects physically and mentally - before the company finally accepted the need for talks, to listen to its workers, to give them the chance to speak. Twelve days of sacrifice and threats from the paramilitaries so that the workers could be heard. It is only the unity, the solidarity and the strength of our just cause that got the company to commit itself to discussing with the union alternatives to the labour execution of the workers.

This has been a very important triumph for struggle and solidarity in defence of human rights at the national and international level. But the causes that generated the protest have still not been resolved, it is just that a process of dialogue has been initiated that could lead to resolving them.

Today more than ever we must be united and strong and all those who with dignity, fortitude and love for our cause have accompanied us, must continue doing so in order to guarantee a just and prompt solution for the workers.


SINALTRAINAL maintains its wish for dialogue in the search for solutions that will safeguard jobs and labour stability for our comrades. As a sign of the political maturity that we have been characterised with, we have decided unilaterally to end the hunger strike from 6.00 a.m. 27th March 2004 in an endeavour to reach a rapid solution to the conflict. We will keep our members and the organisations participating in the world-wide campaign against Coca Cola informed of the outcome of the talks.

SOLIDARITY IS AFFECTION BETWEEN PEOPLES.

THANK YOU FOR SHOWING US THIS TENDERNESS.

WE WILL CONTINUE BUILDING RESISTANCE AND ADVANCING TOWARDS NEW DAWNS.

A HUGE EMBRACE TO ALL.

NATIONAL LEADERSHIP SINALTRAINAL

www.sinaltrainal.org/

www.kolumbienkampagn.de
www.gegeninformationsbüro.de
www.colonialismus.chUnten deuscher Text zum Hungerstreik

Der Hungerstreik der Coca Cola GewerkschafterInnen in Kolumbien
(Info aus Mitte März)
Seit zehn Tagen, dem 15. März, befinden sich 30 ArbeiterInnen bei Coca Cola und GewerkschafterInnen von SINATRAINAL, einer Lebensmittelgewerkschaft, im Hungerstreik. Inzwischen haben sich weitere Personen dem Protest angeschlossen. Einer der Gründe dafür ist die illegale Schließung von mehreren Produktions- und Abfüllanlagen im ganzen Land. Seit dem 9. September 2003, an welchem die Firma Coca-Cola ohne Rücksprache mit der Gewerkschaft diese Schließungen angeordnet hat, erreichte sie mittels Erpressung und Druck den Rückzug von 500 ArbeiterInnen aus der Firma. Nach der Schließung der Fabriken hat Coca- Cola beim Ministerium für soziale Sicherheit (Ministerio de Proteccion Social) die Erlaubnis für die weitere Entlassung von 300 ArbeiterInnen erreicht. Am 25. Februar 2004 bekam sie die Bewilligung, 91 ArbeiterInnen zu entlassen.
Des weiteren wird die Respektierung der Menschenrechte, die Umsetzung des Rechtes auf Arbeit und das sofortige Einstellen der Verfolgung und Bedrohung der ArbeiterInnen und Sinaltrainal von Coca Cola gefordert.

· Schon vier Stunden nach Beginn des Hungerstreiks wurde der Präsident der SINATRAINAL in Barranquilla, Euripides Yance, telefonisch bedroht. Diese Drohung richtete sich gegen alle Hungerstreikenden, weshalb sie in dieser Stadt die Zelte in der Nacht abbauten und sich in den Gewerkschaftssitz zurückzogen, um am nächsten Tag wieder zurückzukommen.
Am 16. März erhielt der Gewerkschaftspräsident von Cali Drohanrufe.
· Ebenfalls am 15. März überprüfte das Ministerium für soziale Sicherheit (Ministerio de proteccion Social) die Produktionsstätten in Cúcuta und Bucaramanga, unter dem Vorwand, angebliche Streiks oder illegale Aktivitäten festzustellen; in Cúcuta wiederholte sich dieser Besuch am nächsten Tag. Dieses Interesse des Ministeriums ist seltsam, da keine Produktionsstreiks ausgerufen wurden.
· In Cúcuta und Bucaramanga lässt die Betriebsleitung die Anlagen die ganze Zeit über offen stehen, was noch nie vorgekommen ist. Dieses verwunderliche Verhalten ermöglicht es, dass Personen in die Fabrik eindringen und sie beschädigen, um den friedlichen Protest der ArbeiterInnen zu schaden, was auch schon in der Vergangenheit vorgekommen ist.
· Das mittlere Management provoziert die ArbeiterInnen, um die Hungerstreikenden in den Zelten zu entmutigen.
· Gegen Abend am 16. März während eines Stromausfalls hielten sich vier unbekannte Männer in der Nähe des Hungerstreikzeltes in Barrancabermeja auf, die Polizei zeigte sich erst nach wiederholten eindringlichen Aufforderungen. Währenddessen versuchten Polizisten in Bogota, das Zelt sowie die Informationstafeln vor dem Verwaltungszentrum wegen “visueller Verschmutzung“ zu entfernen, was ihnen aber nicht gelang.
· Am 18.03. fand in Barranquilla eine Pressekonferenz statt, an der auch der Anwalt Daniel Kovalik teilnahm, der Opfer in einem Prozess gegen Coca Cola in Florida vertritt.
· Durch die Willkür des Multis Coca Colaplatzen die Gespräche zwischen Panamco Colombia S.A. und Gewerkschaftsorganisationen, die deren Petition zum Thema hatten.
· Am nächsten Tag tauchte im Departement Valle del Cauca ein Drohbrief der Autodefensas Unidas de Colombia (Paramilitars) auf. Hier ein Teil davon:

„...Unser Kampf als Verteidiger der Demokratie und Feinde der Autoritären, verkörpert in diesen falschen kommunistoiden Mäzenen, bedeutet, dieses Pseudodemokratische Pack anzuzeigen, die in Wirklichkeit nur alle Produktionsinstitutionen der Arbeit im Land zugrunde richten wollen.

Die obengenannten Artisten der Tarnung gehören der Gewerkschaftsorganisation SINATRAINAL an,
bekannt als Helferin und Kollaborateurin des Aufstands im Valle del Cauca. Ihre wirklichen genossenschaftlichen Interessen und Forderungen verbergend, tarnen sich diese Hirtchen mit Schlagworten als Verteidiger der Arbeit und der Arbeiter.

Der vereinigte pazifische Block des und andere urbane Partner der Stadt Palmira erklären diesen bereits als Kopf dieser Organisation identifizierten Subjekten den Krieg, wenn sie nicht innerhalb einer Frist von drei Monaten verschwinden, werden sie zu militärischen Objekten unserer Organisation erklärt und wir werden sie töten. DIE ANTISUBVERSIVE GERECHTIGKEIT WIRD GERECHTIGKEIT HERSTELLEN.“

Coca Cola wird verantwortlich sein für jeden Anschlag auf das Leben oder die Gesundheit einer/s unserer GenossInnen und all derer, die uns unterstützen.

All diese Vorkommnisse sind beunruhigend, hinzu kommt noch, dass sich Coca Cola gegen einen Dialog mit den Arbeitern sträubt.
Verurteilt wird das Handel des Ministeriums für soziale Sicherheit, welches der Schließung von 10 Coca Cola Fabriken und der Kündigung der Arbeiter zugestimmt hat, obwohl dieses Unternehmen eines der rentabelsten im Land und weltweit ist. Die Regierungspolitik widerspricht sich selbst, wenn sie gewinneinbringende Fabriken schließen lässt, obwohl die Arbeitslosigkeit in Kolumbien wächst. Coca Cola will direkt angestellte Arbeiter durch solche ersetzen, die bei Subunternehmen arbeiten (Zeitarbeiter).
Einmal mehr fordern wir die Respektierung der verfassungsmäßigen Rechte der Arbeiter und eine Lösung des Arbeitskonfliktes.

EDGAR PÁEZ M.
Dirección Nacional
SINALTRAINAL – Colombia
(sindicato nacional de trabajadores de la industria de alimentos)



Die ArbeiterInnen bitten um Protestschreiben an :

COCA COLA FEMSA
Juan Manuel Arbelaez (Director de Recursos Humanos)
Armando Gómez (Jefe de Relaciones Laborales
Telefonos 2942800 y 4011413 fax. 4011687
agomari@femsa.com.mx y cocacola@hotmail.com

DEFENSORIA DEL PUEBLO
COLMAN PEREZ (Defensor del Pueblo)
GUSTAVO ROBAYO
Teléfonos: 3147300 y 5708331

MINISTERIO DE PROTECCIÓN SOCIAL
Dr. DIEGO PALACIO BETANCURT (Ministro)
Dra. LUZ STELLA VEIRA (Jefe de Unidad e Inspección)
Teléfonos: 3365066 y3410631

RED DE HERMANDAD Y SOLIDARIDAD CON COLOMBIA
redher@sky.net.co





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