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Merck Darmstadt will Schering Berlin schlucken
13.03.2006 | 08:06 Uhr

Merck Darmstadt will Schering Berlin schluckenDer Pharma- und Chemiekonzern Merck will in den kommenden Tagen ein Angebot zur Übernahme des Konkurrenten Schering abgeben. Merck habe am Wochenende eine Absichtserklärung für über 77 Euro je Schering-Aktie vorgelegt.

Das sagte ein Schering-Sprecher am Sonntag. Ein solches Angebot würde um rund 20 Euro über dem durchschnittlichen Schering-Kurs der vergangenen drei Monate liegen.
Der Erfolg des Mischkonzerns Merk ist stark abhängig von den derzeit noch hoch profitablen Flüssigkeitskristallen, die bei der Herstellung von Flachbildschirmen eingesetzt werden, sowie vom Krebsmittel Erbitux
Mit der Produktpalette von Schering gibt es kaum Überschneidungen. Scherings wichtigstes Produkt ist Betaferon, ein Medikament zur Bekämpfung von Multipler Sklerose. Weitere Pharmaprodukte sind Krebmittel und Hormonpräparate.

Der Schering-Vorstandsvorsitzende Hubertus Erlen lehnte die Offerte am Sonntag ab. "Wir meinen, dass unsere Perspektiven als unabhängiges, spezialisiertes Unternehmen besser sind", sagte er der Financial Times. "Sollte ein offizielles Angebot kommen, werden wir nicht in der Lage sein, es unseren Aktionären zu empfehlen."

Umsätze beider Firmen annähernd gleich hoch


Die Merck-Aktien liegen bisher zu 73 Prozent in der Hand einer Familie.
Gemessen an den Zahlen sind die beiden Firmen etwa gleich groß: Merck beschäftigte Ende 2005 rund 29.000, Schering knapp 25.000 Mitarbeiter. Auch beim Umsatz liegen beide fast gleichauf: Bei Schering waren es im abgelaufenen Geschäftsjahr 5,3 Milliarden Euro, bei Merck 5,9 Milliarden Euro in 2005 (Healtcare 3,894 Mrd € Umsatz in 2005). Schering ist bekannt als Hersteller von Anti-Baby-Pillen und Krebsmitteln.

Zusammen Personalabbau

Während Merk jedoch in dem letzten Geschäftsjahr das Personal um rund 500 Mitarbeiter aufgestockt hat, wurde bei Schering zu Gunsten des Profites (siehe CK-Meldung 20.2.06) das Personal um ca. 2000 massiv abgebaut

Gelänge die Übernahme, entstünde Deutschlands nach Umsatz zweitgrößter Pharmakonzern nach Bayer (ca. 8,47 Mrd € bei Bayer Healthcare, Bayer gesamt 29,7 Mrd € Umsatz in 2004 und im dreiviertel Jahr 2005 entstanden rund 12 Mrd € Umsatz bei Bayer Healthcare: - Pharma + Bio. Prod., Consumer Care, Diabetes und Animal Health ) und vor Boehringer Ingelheim (8,15 Mrd € Umsatz in 2004).

Beide Firmen erwirtschaften schon einzeln exorbitant hohe Gewinne (zwischen 15 und 19 Prozent des Umsatzes) in den letzten Jahren.





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